Ein schwieriges Thema hat sich die Hamburger Kunsthalle da vorgenommen. Eine Ausstellung über Trauer und Verlust? Sind das nicht intime Themen, die man sich mit selbst – und vielleicht mit er Familie und engen Freunden abmacht? Um es vorwegzunehmen: die Kunsthalle hat einen hervorragenden Weg gefunden, dieses Thema in eine Ausstellung zu gießen. Ab heute ist die Ausstellung „Trauern. Von Verlust und Veränderung“ zu sehen.
Auf zwei Stockwerken der neu eröfffneten Galerie der Gegenwart erfährt der Besucher, wie unterschiedlich Menschen mit Trauer umgehen. So erwartet ihn im Lichthof eine Klangkaskade. Die renommierte Künstlerin und Turner-Preisträgerin Susan Phillips hat sie aus irischen Wehklagen komponiert.
Eines der Highlights der Ausstellung ist mit Sicherheit der Warhol-Druck „Jackie“, der die Präsidenten-Witwe bei der Beerdigung ihres Mannes, John F. Kennedy zeigt. Legendär auch die Fotografien von Paul Fusco. Er hielt den sogenannten „Funeral Train“ im Bild fest. Als Robert, der jüngere Bruder von J.F. Kennedy, 1968 ermordet wurde, überführte man seinen Leichnam von New York nach Washington. Entlang der Bahnstrecke nahmen überall Amerikaner Abschied von „Bobby“.
Ganz aktuell sind dagegen die Werke von Khaled Barakeh. Auf Fotos, die er aus dem Internet herunterlud, zeigt er durch kriegerische Gewalt getötete Menschen als weiße Leerstelle und verweist auf die Mitleids-Motive der Pietà.
Trauern
bis 17. Juni
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 10 – 18 Uhr
donnerstags 10 – 21 Uhr