Die Wall of Fame am Kopfende der Deichtorhalle sagt alles: Roy Lichtenstein, Helmut Newton, Anne Leibowitz….die ausgestellten Plakate sind Zeugnis von 30 Jahren Kulturarbeit der Deichtorhallen. Die Plakate an sich sind schon echte Kunst. Mehr als 250 Ausstellungen mit rund 2500 Künstlern*innen sind in 30 Jahren hier im Herzen der Stadt präsentiert worden.
Nahezu von Anfang an mit dabei war Angelika-Leu-Barthel. Ihr Arbeitsgerät aus den 90er, der gute Apple SE hat einen Platz in der Ausstellung zum Jubiläum der Deichtorhallen gefunden. Der machte mit seinen Programmen Pagemaker oder Freehand gutes Design auf dem kleinen 9,7“ Monitor. Das produktive Gerät und andere Arbeitsmaterialien wie der Presseverteiler, oder Karteikarten sind hinter Plexiglas zu sehen. Ein Dankeschön an 29 Jahre Aufbauarbeit, Presse, Öffentlichkeitsarbeit oder Künstlerbetreuung.
Kluge Köpfe und kluge Ausstellungen, die sich am Puls der Zeit orientieren. Die Deichtorhallen haben dieses Konzept seit Jahrzehnten umgesetzt. Die ehemaligen Kathedralen für Obst und Gemüse füllen heute keine Mägen, sondern Köpfe. Der Wettbewerb um treue und neue Ausstellungsbesucher hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Seit 2005 ist nun auch das Haus der Photographie mit dabei. Die Frequenz der Ausstellungseröffnungen von fünf Kulturangeboten zu Beginn hat sich mittlerweile nahezu verdreifacht.
Das fällt umso mehr auf, wenn man auf die bereits erwähnte Wall of fame. blickt. Dann erwischt man sich häufig bei dem Gedanken „Mist, diese Ausstellung haben wir verpasst.“ Die Qualität der Angebote hat hier nicht nachgelassen. Die kaufmännischen und kreativen Führungskräfte, Dirk Luckow und Bert Antonius Kaufmann dürfen zu recht Stolz auf ihr Handeln und Wirken sein. 260.000 Besucher stimmen hier mit Ihrem Besuch zu.
55 Prozent des Kulturetats wird aus eigenen Mitteln bestritten. Dementsprechend ist das Erreichen möglichst vieler Zuschauer die oberste Prämisse des Deichtorhallen Teams. Dennoch bleibt die Kunst das Hauptanliegen. Drei Millionen sind vom Kultursenator für die nächste Saison zugesagt, das sind Aussichten auf gute Künstler. Angelockt durch die Erhabenheit der Hallen und das Umfeld können Künstler und Kuratoren groß denken. Hier an den Deichtorhallen wird Kunst gefeiert. Die legendäre, nur für die Deichtorhallen konzipierte Ausstellung und Installation „Horizon” Field Hamburg” des Briten Antony Gormley 2012 ist so ein Highlight gewesen mit rund 120.000 Zuschauern.
Gundlach und Falckeneberg, zwei Hamburger Sammler mit internationalem Rang sind eng mit den Bauten am Deichtorplatz verbunden. Dieser gewinn für das Haus und die Stadt ist Glück und Verpflichtung gleichermaßen.
Querdenkertum, jenseits der etablierten Kunstszene ist beiden Sammlern gemein. Die Umbauten in den nächsten Jahren werden dem Fotosammler Gundlach an den Deichtorhallen einen festen Platz einräumen. Transparenter, luftiger, besser sichtbar soll das Haus der Photographie werden.
Die Sammlung Falckenberg ist dagegen nur in Harburg present. Aber was heisst schon „nur“? Die Location in den ehemaligen Phönixhallen sind allein schon bemerkenswert und vom Harburger S-Bahnhof mit einem Sprung über die Straße, gut zu erreichen (nicht barrierefrei). Die Öffnungszeiten ebenso ein Thema, wie auch die Verlängerung des Vertrages der bis 2023 läuft. Wir wünschen uns, das wir, um mit den Worten des Kultursenators zu sprechen, die „Coolness haben, die Kraft des Raums und der Kunst, zu bewahren.”
Vielfalt stärken prangt als Plakat an der Kunsthalle, um so mehr gilt es für diese Orte, das Herz der Stadt ist großartig und schlägt auch in Harburg. Das Team der Deichtorhalle verbindet Gesellschaft und die Stadt(nutzer).
Dienstag – Sonntag 11−18 Uhr
Montags geschlossen
Außer 30. Dezember 2019 (geöffnet von 11–18 Uhr)
Jeder Donnerstag im Monat
11−21 Uhr (außer 26. Dezember 2019)
Sammlung Falckenberg
Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg
Im Rahmen von öffentlichen Führungen
Donnerstags und freitags um 18 Uhr sowie samstags,
sonntags und feiertags um 12 und 15 Uhr.
Buchung im Ticketshop erforderlich.
Sowie jeden 1. Sonntag im Monat
12–17 Uhr