Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Die sieben Alsterrunden der Hamburger

Es gibt zwei Spaziergänge, die vermutlich sowohl jeder Hamburger Bürger als auch fast jeder Besucher der Stadt absolviert. Man geht ganz selbstverständlich an die Elbe, man geht ebenso selbstverständlich um die Alster. Also um die Außenalster, genau genommen. Über die Elbe habe ich hier bereits geschrieben, wenden wir uns also jetzt der Alster zu.

Abenteuer Familie – Großer Export für die Kleinsten

Es gibt viele Exportschlager aus Hamburg: der A320, die Nivea-Dose oder Til Schweiger. Ein ganz besonderer Erfolg aus der Hansestadt aber ist einer für unsere Kleinsten: Das Sozialunternehmen Wellcome, das Eltern hilft, den ersten Baby-Stress zu bewältigen, eröffnet in diesen Tagen seine 250. Filiale in Deutschland. Seit nunmehr zehn Jahren kommen überall im Land ehrenamtliche Wellcome-Mitarbeiterinnen für ein paar Stunden in der Woche ins Haus, um Väter und Mütter bei der Bewältigung ihrer Aufgaben mit den Kindern zu entlasten ¿ sie spielen mit ihnen, gehen mit zum Kinderarzt oder besorgen Einkäufe.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Maritimen Museum

Das Maritime Museum ist, das sieht man schon von außen, ziemlich groß. Der Kaispeicher B, in dem es untergebracht ist, war vor der Renovierung und neuen Nutzung eine Lagerhalle mit rund 12.000 Quadratmetern, da kann man also schon einiges drin unterbringen. Und das hat man dann auch gemacht. 10 Böden, also Etagen, hat das Museum und wir werden nicht die einzigen Gäste gewesen sein, die sich etwa beim siebten Boden gefragt haben, wie viel Prozent der Besucher wohl jemals ganz oben angekommen sind – wir jedenfalls nicht. Wie man das Museum dennoch erfolgreich besucht, das bedarf vielleicht einer kleinen Anleitung und die gebe ich gleich mal, dann klappt das nämlich auch.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Alten Land

Wir waren mit den Söhnen und noch ein paar anderen Kindern im Alten Land, auf einem Obsthof. Im Alten Land ist gerade Apfelernte, das gehört zu den Ereignissen im Jahresablauf, die man als Hamburger unweigerlich mitbekommt, die Regionalmedien sind verlässlich voll davon. Aber tatsächlich war ich selbst noch nie da, ich kannte das riesige Obstanbaugebiet dort bisher nur vom Umfahren und aus den Zeitungen. Aber am Wochenende unternimmt man als Familie natürlich stets etwas zusammen, und so wurde auch das Alte Land ein Ziel. Mit Kindern lernt man eben eine ganz neue Dimension seiner Heimat kennen, es soll mir recht sein.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Auf dem Michel

Ich habe Sohn II gefragt, was für einen Ausflug er spannend finden würde. Er hat ohne zu zögern etliche Vorschläge aufgezählt, für seine Verhältnisse war er sogar ganz ungewöhnlich kooperativ und für einen Vierjährigen auch verblüffend kenntnisreich. Dummerweise bezogen sich aber seine sämtlichen Vorschläge auf Eisdielen, Kioske mit Eisverkauf und Supermärkte mit Eis in den Tiefkühltheken. Das klang alles nicht so, als könnte daraus Stoff für eine Kolumne werden, in der es um Hamburger Attraktionen gehen soll. Also habe ich selbst angefangen, mögliche Ziele aufzuzählen, die an dieser Stelle bisher nicht vorkamen. Museen, Wildparks vor Hamburg, Spielplätze, Bauernhöfe am Stadtrand, Tretbootverleihstationen, Schwimmbäder. Der Sohn hörte interessiert zu und fragte, wo es denn da Eis gäbe. So ein langer Sommer hinterlässt eben doch Spuren in den Seelen der Kinder.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm: Automuseum Prototyp

Erst als meine Söhne mich immer öfter nach den Autos am Straßenrand fragten, habe ich gemerkt, dass ich die oft nicht unterscheiden kann. Da ich mich für Autos nicht interessiere und auch nicht dauernd welche kaufe, habe ich seit Jahren nicht mehr auf Marken und Typen geachtet. Aber die Kinder fragen und fragen, da sieht man dann einmal nach. Ein Blick aufs Logo, okay, ein VW. Da, ein Ford. Das ist ein Dings, na, Hyundai, ach guck. Ich habe gemerkt, dass ich Autos, besonders Kleinwagen, auch nach genauerem Hinsehen kaum unterscheiden kann. Dass Logo erklärt mir die Herkunft, aber nicht die Form. Auch die Söhne sehen nicht auf die Karosserie, sie sehen auf den Schriftzug oder das Tiersymbol, dann wissen sie Bescheid. Und ich stehe daneben und murmele etwas wie „Früher war alles unterscheidbarer. Eine Ente sah nicht aus wie ein R4, ein Panda war kein Käfer.“ Die Söhne sehen mich fragend an und wollen wissen, wieso Papa jetzt plötzlich von Tieren redet.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Grasbrookpark

Nicht jeder Hamburger ist ein enthusiastischer Freund der Hafencity. Es gibt einiges, was man an dem neuen Gebiet der Stadt nicht unbedingt mögen muss. Die Würfel- und Glas-Architektur, die Eventlastigkeit der Freiflächen, das immer noch nicht aufgeblühte Stadtleben. Die unzähligen Spinnen an den Fassaden, die umweltverpestenden Kreuzfahrtschiffe, den Geruch des Schiffsdiesels, die Mietpreise, die seltsam eng stehenden Häuser – und immer so weiter. Wenn man im Freundeskreis über die Hafencity spricht, sind nur wenige begeistert und sehr viele kritisch bis heftig abwertend, der neue Stadtteil hat es wirklich nicht leicht bei den Hamburgern. So geht es den Neuen natürlich immer und überall, sie brauchen eine Weile, bis sie sich eingelebt haben. Warum sollte es Stadtteilen besser gehen als Menschen.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – In Hagenbecks Tierpark

Man war bei Hagenbeck oder bei Hagenbecks. Oder einfach im Zoo. Man geht nach Hagenbeck, zu Hagenbeck, in den Zoo oder in Hagenbecks Tierpark. Oder in den Tierpark Hagenbeck? Da sind sich die Hamburger nicht einig, das geht alles durcheinander. Klar ist nur, wenn man Kinder hat, dann geht man da selbstverständlich ein- bis zweimal im Jahr hin. Seit es das neue Tropenaquarium gibt, kann man im Sommer in den offenen Park, im Winter ins geheizte Troparium gehen, das ist einfach und leicht zu merken und gibt dem Jahr Struktur. „Der Sommer ist nicht um, wir waren noch nicht bei Hagenbeck.“

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Auf der igs

Auf der igs geht es da um Gärten, und was interessieren mich schon Gärten? Genau, Gärten interessieren mich rein gar nicht. Gärten sind eben da, irgendwer macht immer irgendwo Gärten. Ab und zu sehen sie ganz nett aus, oft aber auch nicht, ich nehme beide Phänomene im Stadtbild mit größter Gelassenheit und Toleranz zur Kenntnis. Ich würde aber ganz sicher nicht in eine Ausstellung gehen, um mir Gärten anzusehen.

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