Jeder, der schon einmal in Paris war, kennt es wahrscheinlich: Man kann Stunden damit verbringen, sich die architektonischen Details der Kathedrale Notre Dame anzusehen. Was für die französische Hauptstadt gilt, gilt auch für Hamburg. Man kann viel entdecken, wenn man das Auge auf Details lenkt.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Hamburger Kunsthalle. Die Backsteinfassade im Stil der italienischen Renaissance ist an sich schon prachtvoll genug. Die Künstlerfiguren, die dort überall zu sehen sind, laden darüber hinaus aber zu ausgiebigen Entdeckungstouren ein.
Bisweilen sind die Details der Hamburger Architektur aber auch gut versteckt. Das gilt auch für einen grimmig blickenden Mann, der die Fassade des Antiquariats Lührs an der Michaelisbrücke 3 schmückt. Dabei handelt es sich um einen Wasserspeier. Durch den geöffneten Mund läuft das Regenwasser vom Dach ab.
Solche Wasserspeier, auch Gargolyes genannt, findet man auch am Gebäude Admiralitätsstraße 74. Hier muss man den Kopf in den Nacken legen, um die drei Köpfe oberhalb des ersten Stocks zu erkennen.
Mit Wasser zu tun haben auch die Frauenfiguren, die das Kontorhaus Elbhof am Baumwall schmücken. Die beiden Frauenfiguren tragen den Namen „Flüsternde Wellen“. Dazu gibt es ein männliches Pendant mit dem Titel „Stürmische Wogen“.
Kunst am Bau spielt in der Architekturgeschichte Hamburgs also eine große Rolle. Das gilt auch für die Gegenwart – nur sieht die Kunst heute anders aus. Das zeigen zahlreiche Wandgemälde, die unter anderem in St. Pauli zu finden sind. Auch hier lohnt es sich, die Bilder in aller Ruhe zu betrachten und immer neue Details zu erkennen.