Hamburg History: Naturhistorisches Museum und seine Geschichte

Naturhistorisches Museum in der Ansicht
So sah das Museum einst aus

Zwischen Klosterwall Ecke Steinstraße bzw. Mönckebergstrasse befinden an sich an prominenter Stelle zwei Gebäude, die jeder Hamburger kennt. Zum einen das größte Technikhaus, Saturn, zum anderen das dazugehörige runde Parkhaus. Die älteren Hamburger kennen den Saturn noch als es das Warenhaus Horten war – ein zwischen 1962 und 63 erstellter Nachkriegsbau. Der Bau ersetzte ein renommiertes Haus: das 1891 fertiggestellte Gebäude beherbergte ein Naturhistorisches Museum, welches im zweiten Weltkrieg leider zerstört wurde.   

Das Museum, welches ausschließlich privat zusammengetragene Exponate ausgestellt hatte, verfügte neben dem Museum auch über einen Hörsaal. Dort bekamen Zoologie-Studenten Wissenswertes nach dem Stand der Forschung. Dazu gab es abendliche Vorträge für jedermann, der sich für Zoologie interessierte.  

Von der Badeanstalt zum Parkhaus

Die alte Bade- und Waschanstalt
Die Bade- und Waschanstalt kurz vor ihrem Abriss

Für das runde Parkhaus, das zum ehemaligen Kaufhaus Horten gehörte, musste 1963 ein anderes historisches Gebäude weichen, nämlich die Wasch- und Badeanstalt am Schweinemarkt. Die runde Form des Parkhauses erklärt sich auch aus dem Vorgängerbau, der ebenfalls rund war. Die Wasch- und Badeanstalt wurde am 5.März 1855 eröffnet. Sie hatte 65 Badewannen und 56 Waschbecken. 108 Jahre sorgte das Gebäude für die Reinlichkeit der Hamburger, die noch keine Badewannen in der Wohnung oder im Hause hatten. Am Zugang zur Hochbahnstation Steinstraße befindet sich ein Relief, das an die Anstalt erinnert.   

Wenn ein Straßenzug verschwindet

Straßenkarte
Wo das rote Quadrat verläuft, war früher der Schweinemarkt

Das gab es tatsächlich in Hamburg: Mit dem Schweinemarkt wären wir bei dem verschwundenen Straßenzug. Dieser lag parallel zum Steintorwall im Osten und Lange Mühren im Westen zwischen der Spitaler- und Steinstrasse. Durch Entfernung der Häuserzeile Lange Mühren zum Schweinemarkt hin verschwand der Schweinemarkt, der nun Lange Mühren hieß. Trotzdem sagen noch viele Althamburger heute noch Schweinemarkt zu diesem Flecken. Doch hier schliesst sich der Kreis, denn bereits 1890 befand Manfred Semper, einer der Architekten des Museums, in einem Aufsatz:

Der Platz führt bis jetzt den wenig ansprechenden, wenngleich mit manchen alt-hamburgischen Erinnerungen verknüpften Namen „Schweinemarkt“. Seiner ursprünglichen, durch den Namen bezeichneten Bestimmung war der Platz aber schon lange, ehe das neue Museum auf demselben errichtet wurde, entzogen, so dass bei aller Pietät für alte Ortsbezeichnungen wohl mit Recht bald ein neuer, etwas geschmackvollerer Name für den Platz gewählt werden könnte. Es liegt nach unserer Meinung nicht allzufern ihn in einen „Museumsplatz“ umzuwandeln, um so mehr, da Hamburg einen solchen bis jetzt nicht zu verzeichnen hat.”  

Blick ins Innere des Naturhistorischen Museums
Das Naturhistorische Museum von innen

Dieser Artikel ist auf der Website http://www.mein-altes.Hamburg  unter der Rubrik: Bauwerke und Plätze des Hamburger Stadtbildes/ Naturhistorisches Museum zu finden.   

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