Beeindruckend: mehr als 12.000 Denkmäler gibt es in Hamburg. Wir haben uns die spannendsten und berühmtesten davon einmal genauer angeschaut – ein wenig Bildung schadet ja nie… Also los geht es zum Spaziergang zu Hamburgs Denkmälern.
Stuhlmannbrunnen
Wasseranlage und Denkmal in Einem, dazu ein gestaltetes Stück Geschichte: das ist der Stuhlmannbrunnen auf dem Platz der Republik. Denn er zeigt den Jahrhunderte dauernden Kampf zwischen Hamburg und dem – damals unabhängigen – Altona um den Fisch, genauer gesagt um die Vormachtstellung im Fischhandel. Dargestellt werden die Städte durch zwei Zentauren, wovon der Größere für Altona steht.
Schillerdenkmal
Im Jahre 1859 feierte Deutschland den 100. Geburtstag des großen Dichterfürsten Friedrich Schiller. In Hamburg beschloss man im Rahmen dieser Feierlichkeiten, ein eigenes Schillerdenkmal errichten zu lassen, das 1866 enthüllt wurde. Zwar war der Schriftsteller nie in der Hansestadt gewesen, aber sein Stück Don Karlos wurde hier uraufgeführt. Seit 1958 steht das Denkmal im Gustav-Mahler-Park am Dammtordamm.
Kaiser Wilhelm I.
Der deutsche Kaiser in Hamburg gleich mehrfach vertreten. Eines der Denkmäler ist das Reiterstandbild in Planten un Blomen. In Bergedorf steht eine Büste des Regenten am Kaiser-Wilhelm Platz in der Nähe des Bergedorfer-Schlosses. Im Gegensatz zu den Reiterdenkmälern, von denen es eins auch vor dem Altonaer Rathaus gibt, ist diese Statue eher schlicht gehalten. Gestaltet wurde sie von dem Berliner Bildhauer Felix Göring.
Die Ameisen
Sie sind ein echter Hingucker: die goldigen Ameisen an der Elbchaussee, Ecke Liebermannstraße. Sie sollen an das berühmte Gedicht des Schriftstellers Joachim Ringelnatz erinnern. Ganz offensichtlich sind die Ameisen aber nicht nur berühmt, sondern auch sehr begehrt: Seit ihrer Aufstellung 2014 waren die bronzenen Insekten nämlich bereits mehrfach verschwunden, fanden aber immer wieder ihren Weg zurück nach Hamburg.
Zitronenjette
Ein echtes Hamburger Original: Henriette Johanne Marie Müller, besser bekannt als Zitronenjette. Sie verkaufte um 1900 herum Südfrüchte in der Innenstadt, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Schwester zu verdienen. Das Denkmal an der Ludwig-Ehrhardt-Straße erinnert an sie.
St. Michaelis
Wer in Hamburg den Michel besucht, konzentriert sich meistens auf die prachtvolle Gestaltung des Innenraums. Dabei ist auch das Hauptportal einen Blick wert. In der Mitte ist Erzengel Michael zu sehen, der gegen den Teufel kämpft. Zu seinen Füßen sitzt links eine Mutter mit ihren beiden Kindern, die sie vom Bösen beschützen will.
Bismarck-Denkmal
Über kein Hamburger Denkmal wird aktuell so kontrovers diskutiert wie über das Bismarck-Denkmal. Denn der erste deutsche Reichskanzler ist auch ein Symbol für den deutschen Kolonialismus, der heute völlig zu Recht kritisch gesehen wird. Momentan wird das Denkmal im Elbpark restauriert. Es gibt Überlegungen, die Statue nach der Sanierung mit einer kritischen Ausstellung zu kombinieren. Mit ihren mehr als 34 Metern Höhe ist das Hamburger Bismarck-Denkmal das Größte der Welt.
Madonna der Seefahrt
Auf Initiative der Hamburger Kapitäne und der Cap Hornies, also der Seeleute, die das legendäre Cap Hoorn noch umsegelt haben, entstand in Hamburg die Idee eines Denkmals für all die Menschen, die das Meer behalten hatte. Heute steht dieses Denkmal am Hamburger Fischmarkt. Es zeigt eine kauernde Madonna, die von einer riesigen Welle umspült wird. Doch unbeirrt blickt die Frauenfigur hinaus auf die Elbe. Sie symbolisiert die Trauer aller Angehörigen von Seeleuten, die den Tod auf den Ozeanen dieser Welt gefunden haben. Jedes Jahr am Totensonntag (diesmal 22. November) findet am Denkmal eine Gedenkfeier zu Ehren der Verstorbenen statt.
Österreicherdenkmal
Es klingt zunächst einmal kurios: Ein Österreicherdenkmal in Hamburg? Der Hintergrund ist jedoch sehr real: Das Denkmal wurde im Gedenken an die Gefallenen der mit Altona verbündeten österreichischen Marine aufgestellt, die bei der Seeschlacht vor Helgoland am 9. Mai 1864 starben. Das Seegefecht führte zu Toten und Verwundeten auf den österreichischen Fregatten Schwarzenberg und Radetzky. Ursprünglich stand dieses Denkmal vor dem Waisenhaus an der Königstraße. Seit Ende der 1950er Jahre findet man die Stele mit Kreuz und Gedenkplakette in der Parkanlage unterhalb der Palmaille.
Störtebeker-Statue
Verbrecher oder Held der Armen? An Klaus Störtebeker scheiden sich bis heute die Geister. Fest steht allerdings, dass der berühmte Freibeuter jahrelang die reichen Kaufleute der Hanse ausraubte und seine Beute zu gleichen Teilen mit seiner Mannschaft teilte. In der HafenCity erinnert ein Denkmal an den berühmten Piraten. Es zeigt den gefesselten Störtebeker kurz vor seiner Hinrichtung auf dem Grasbrook, dort wo sich heute die moderne HafenCity erhebt.
Mahnmal St. Nikolai
Während der Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche St. Nikolai in Schutt und Asche gebombt. Heute ist die Ruine zentraler Erinnerungsort für alle Opfer von Krieg und Gewalt im Dritten Reich. In der Ruine befindet sich ein Museum, das an die Ursachen und Folgen des Luftkriegs erinnert. Im Außenbereich sind Werke namhafter Künstler zu sehen. Dazu gehört auch der „Erdenengel“ von Edith Breckwoldt, der an Selbstbesinnung als Grundlage für Frieden erinnert. Am Mahnmal sind noch weitere Denkmäler zu bewundern.