Kolumne von Maximilian Buddenbohm: mal eben nach Lübeck


Es hat natürlich Vorteile, wenn man Wochenendausflüge ins Umland mit der Bahn macht. Einerseits Vorteile, die auf der Hand liegen, es gibt z.B. günstige Pauschalangebote wie das Schleswig-Holstein-Ticket und man muss keinen Parkplatz suchen, das versteht sich von selbst. Andererseits aber auch Vorteile, die speziell für Familien mit Kindern gelten. So ist der Zug nach Lübeck ein Doppeldecker, in dem man oben sitzen kann. Falls Sie das nicht als Vorteil verstehen, lassen Sie es sich von Ihren Kindern erklären, die wissen Bescheid und ziehen einen Doppeldeckerzug jederzeit dem total langweiligen Auto vor. …

Wintersport – Der Sport auf dem Eis mit Stein und Besen

Curling? Genau! Der Mannschaftssport, bei dem Granitsteine hinter wischenden Besen her auf einer 40 Meter langen Bahn über das Eis gleiten heißt Curling und bietet jede Menge Sportspaß gerade auch für Jugendliche. Im Curling Club Hamburg findet das Jugendtraining grundsätzlich am Sonnabend von 14.30¿17.00 Uhr statt, Gastkinder sind gern gesehen. Und wer mit Spaß und Können bei der Sache bleibt, aus dem kann hier in Hamburg auch Großes werden, konnte sich doch das rein Hamburger Team um Skip John Jahr die Teilnahme in Sotschi sichern.

Ausflug – Endlos rauf und runter

Ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder und Eltern ist die Fahrt mit einem Paternoster. Noch heute sind rund 30 Paternoster in Hamburg in Betrieb, öffentlich zugänglich sind davon 12. Da die Paternoster in der Regel in Bürohäusern oder städtischen Ämtern zu finden sind, richtet sich die Zugänglichkeit nach den Öffnungszeiten dieser Gebäude.

Die durchlaufenden Kabinen des Paternosters erinnern an die Perlenschnur eines Rosenkranzes, daher der Name: Paternoster – übersetzt Vaterunser. …

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Energiebunker Wilhelmsburg/Deichdiele

Natürlich möchte man sich als Erwachsener nicht an jedem Wochenende nur mit kinderkompatiblen Ausflügen zu Indoorspielplätzen, Freizeitparks und anderen Orten des Grauens beschäftigen. Ab und zu interessiert einen auch selbst etwas. Doch, das kommt vor. Und dann testet man, mehr oder weniger geplant, Ziele auf Kindertauglichkeit, die gar nicht ausdrücklich für Kinder vorgesehen sind.


Dabei ist es natürlich zweckdienlich, den Kinder vorher irgendeinen Bonus zu verkaufen, irgendetwas in Aussicht zu stellen, das sie motiviert stundenlang hinter einem her zu trotten und sich halbwegs zu benehmen, auch wenn sie einmal nicht im Vordergrund stehen. Etwa ein so sinnvolles und pädagogisch wertvolles Ziel wie Kuchen.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – In Harry’s Hafenbasar

Wenn man von Harry’s Hafenbasar spricht, dann werden viele Hamburger nostalgisch, denn da war man meist als Kind schon, das gehört für Hamburger oder auch Norddeutsche zu einem seligen Damals. Das gehört zu einer Hamburger Kindheit einfach dazu, dass man irgendwann durch diesen überaus seltsamen Basar gegangen ist. Damals war der Hafenbasar noch in den Kellergewölben bei Harry Rosenberg, der mit seinem Rauschebart an der Kasse saß und der Wächter und Inhaber des Kellerlabyrinths war, in dem sich eine wunderliche Welt auftat. Räume und Gänge, immer noch einer und noch einer, vollgestopft mit den seltsamsten Dingen aus aller Welt. …

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Planetarium

Vielleicht gehören Sie auch zu den Eltern, die das Planetarium gar nicht kennen? Dann haben Sie vermutlich ein ganz falsches Bild im Kopf, von dem, was man da drinnen erleben kann. Das ist vermutlich interessanter als Sie denken, und nicht nur für Kinder, so viel gleich vorweg. Wir können aber mit der Beschreibung auch weiter vorne anfangen, ganz außen. Denn das Planetarium hat einen Special Effect für Erwachsene, den verstehen Kinder noch nicht recht, der gilt nur für uns. Wenn man an einem späten Winternachmittag aus dem Bus steigt, der in der Nähe des Planetariumturms hält, dann muss man noch ein paar Minuten durch ein zu dieser Zeit menschenleeres Stück vom Stadtpark gehen. Kahle Bäume vor fast nachtschwarzem Himmel, ein nasser Sandweg, verwehte Blätter. Oben ein bleicher Mond hinter jagenden Wolken, hinter einem wird die Stadt allmählich leiser, vor einem dieser freistehende Turm. Dunkel, mächtig. …

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Theater

Es weihnachtet, da gibt es zuverlässig in jedem Theater der Stadt Stücke für Kinder. Meistens sind es Märchen, manchmal sind es auch andere Geschichten. Manchmal steht eine Altersangabe dran, manchmal nicht – immer aber kann man ganz sicher sein: ein sechsjähriges Kind ist für all diese Stücke im genau richtigen Alter. Im perfekten Alter, im vielleicht sogar einzig richtigen Alter. Alles andere ist nur Annäherung, aber mit sechs, mit sechs Jahren ist alles ganz genau so, wie es im Theater immer schon gemeint war. Wer ein sechsjähriges Kind hat, der muss mit ihm ins Theater gehen. Mit Betonung auf MUSS. …

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Im Miniatur Wunderland


Es fängt damit an, dass man sehr viele Menschen sieht, genau genommen sind es aber erst einmal nur sehr viele Rücken. Dicht an dicht, ganze Säle voller Rücken, immer noch ein Rücken und noch ein Rücken. Frauenrücken, Männerrücken, Kinderrücken. Mit Rucksack, ohne Rucksack, mit Kameragurt, ohne Kameragurt. Und dazu hört man ein allgemeines Murmeln, ein dichtgewebtes Stimmengewirr. Die Situation ist etwas widersinnig, obwohl keiner die Komik zu bemerken scheint. Die Menschen starren nämlich alle gebannt auf kleine, auf wirklich winzige Dinge und sagen dazu immer wieder: „Boah, ist das groß.“

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