Auch die Hamburger Polizei duldete im Nationalsozialismus keine Juden in ihren Reihen. An dieses dunkle Kapitel in der Geschichte erinnert jetzt eine Ausstellung im Polizeimuseum Hamburg.Sie startet am 24. Oktober und trägt den Titel „Juden brauchen wir hier nicht“.
Der ehemalige Kriminaldirektor Martin Bähr hat sich dafür drei Jahre lang auf Spurensuche begeben. Er recherchierte Schicksale von mehr als 45 jüdischen oder mit Jüdinnen verheirateten Polizisten und Polizeimitarbeitern wie Carl Riemann oder Oswald Lassally.
Sein Fazit: „Fast alle wurden nach der Machtergreifung entlassen. Diejenigen, die nicht emigrieren konnten, wurden deportiert und ermordet, mussten Zwangsarbeit leisten oder fielen der Euthanasie zum Opfer.“ Fündig wurde Martin Bähr bei seiner Suche vor allem im Staatsarchiv Hamburg. Personal- und Wiedergutmachungsakten ermöglichten es, die Schicksale der Polizeibeamten und ihrer Familien detailliert nachzuzeichnen.
Die Ausstellung geht aber auch ein Stück weit der Entwicklung nach, die zur Rolle im Nationalsozialismus führte. Daher ist auch die Polizei im Kaiserreich Thema der Ausstellung.
Juden brauchen wir hier nicht
Polizeimuseum Hamburg
Carl-Cohn-Straße 39
24. Oktober bis 21. November
Öffnungszeiten:
dienstags bis donnerstags sowie sonntags
10 bis 17 Uhr