Verpackungsmüll wird mehr und mehr zum Problem. Mehr als 700.000 Tonnen Abfall produzieren Hamburger Haushalte Jahr für Jahr. Ein Großteil davon fällt auf Plastikmüll genannt. Die Menge ist ebenso gigantisch wie die Tatsache, dass eine einzige Plastiktüte zehn bis 20 Jahre braucht, bevor sie verrottet ist. Und dabei reden wir noch gar nicht von den Umweltbelastungen durch ihre Herstellung. Denn dabei wird jede Menge Erdöl verbraucht. Aber es gibt mittlerweile Alternativen. Unverpackt heisst das Zauberwort, was dafür sorgen soll, dass unsere Abfallberge kleiner werden.
Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist Dominik Lorenzen, Gründer und Gesellschafter von Stückgut Hamburg. Das ist Hamburgs erstes Unverpackt-Geschäft. Von dem gibt es mittlerweile zwei Filialen: eine in der Straße „Am Felde“ 91 in Ottensen und eine der Rindermarkthalle, Neuer Kamp 31 auf St.Pauli.
Einweg durch Mehrweg ersetzen
„Ich bin davon überzeugt, dass sich Einweg komplett durch Mehrweg ersetzen lässt“, erklärt Lorenzen, der als Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion auch politisch die Ziele der Partei für mehr Umweltschutz verfolgt, „aber zurzeit fehlt dazu noch der politische Wille.“ Daher setzt Lorenzen auf ein Umdenken der Verbraucher: „Die allerdings sind relativ bequem. Deshalb braucht es Konzepte, die das umweltgerechtere Einkaufen einfacher machen“.
Das Konzept von Stückgut, aber auch von anderen Unverpackt-Läden wie beispielsweise Lavatara in der Eulenstraße 81 in Ottensen, ist dabei ähnlich: Produkte werden so weit wie möglich lose angeboten. Kunden können sie entweder in eigene Behälter abfüllen oder in Pfandbehälter.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil der Unverpackt-Läden. So achtet Dominik Lorenzen auch darauf, dass seine Waren wie der Hamburger Stadthonig so weit wie möglich regional produziert werden. Fast alles stammt aus ökologischer Produktion. Produkte aus anderen Ländern sind vielfach unter Fair-Trade-Bedingungen produziert. Bei Lavatara setzt man neben der Reduzierung von Verpackungsmüll auch auf Inhaltsstoffe, die weitestgehend biologisch hergestellt und abbaubar sind.
Unverpackt liegt im Trend
Neben diesen Beispielen haben aber auch andere Geschäfte den Unverpackt-Gedanken aufgenommen:
Bei Bio.Lose in der Osterstraße 81 bekommt man neben frischem Obst und Gemüse auch „Lose“ und selbst abfüllbare Ware. So macht dieses Geschäft seinem Namen wirklich alle Ehre. Sogar Frischhaltefolie aus Demeter-Bienenwachs, unverpackte Bioseife und Zahnseide im Glasflakon gehören zum Sortiment.
Ganz nach dem Motto „Zero Waste“ bekommt man in dem liebevollen Geschäft „Ohne Gedöns“ in den Kattjahren 1c in Hamburg Volksdorf nachhaltige Produkte in fairer Bio-Qualität ohne lästige Verpackungen! Also sammelt euch Gläser, Stoffbeutel und Dosen zusammen und shoppt nach Herzenslust Lebensmittel, Drogerie- und Haushaltswaren, Textilien und Designprodukte. Unverpackt ist eindeutig ein Trend, der Zukunft hat – für uns alle!