Nordsee im Herbst: rau aber herzlich

Nordsee im Herbst: Wellengang
Beeindruckender Wellengang. ©Pixabay/Peter Ahrend

Es gibt wohl kaum einen eine Jahreszeit, in der sich die Nordsee ursprünglicher präsentiert als im Herbst. Also nichts wie ab an die See – für einen Kurztrip oder die letzten Ferientage. Der Kontrast zwischen Wasser und Himmel, die herbe Salzluft und das Kreischen der Möwen machen einen Kurzurlaub zum echten Erlebnis.

Amrum

Nordsee im Herbst: Amrum, Blick auf Sylt
Blick von Amrum auf die Nordsee. Im Hintergrund sieht man Sylt.©Nordsee-Tourismus

Eine angenehme Größe, vor allem für Radler, hat Amrum: Eine Tour einmal um die Insel ist nämlich lediglich 20 Kilometer lang. Zwei Routen bieten sich hier an: Die sogenannte grüne Route führt auf der Westseite der Insel durch den herrlichen Wald – von Wittdün aus kommen Sie hier am Leuchtturm und an der Vogelkoje vorbei.Die gelbe Route liegt nicht ganz so idyllisch. Hier fährt man auf einem wenig befahrenen Wirtschaftsweg der Insel entlang. Ein Highlight gibt es aber auch auf dieser Route.

Der schönste Streckenabschnitt liegt zwischen Nebel und Norddorf. Hier radelt man durch die Felder und an etlichen Pferdekoppeln vorbei.  Allerdings lohnt sich vorher schon ein Stopp in der Ortschaft Nebel. Die hat ihren Namen übrigens mitnichten von dem gleichnamigen Wetterphänomen: Nebel setzt sich zusammen aus den Worten nei bzw. nie für neu und boli für Siedlung  und Siedlung zusammen.

Tatsächlich ist Nebel die jüngste der drei großen Amrumer  Inseldörfer. Heute bezaubert der Ort durch seine friesischen Bauwerke, verwinkelte Gassen und kleine Straßen. In Nebel befindet sich auch eines der ältesten Häuser Amrums: das Öömrang-Hüs. Hier kann man sehen, wie die Inselbewohner früher gelebt haben: von den typischen blau-weißen Fliesen, dem gusseisernern Ofen aus dem 17. Jahrhundert bis zu den Alkovenbetten und einer Feuerstelle.

Helgoland

Berühmt: Hummerbuden auf Helgoland
Weltberühmt: die Hummerbuden im Hafen von Helgoland.©Nordsee-Tourismus

Für Radfahrer ist Helgoland zwar keine Adresse – das Fahrradfahren ist auf der Insel nämlich verboten, aber ein Trip zur Langen Anna, wie der legendäre rote Felsen heißt, lohnt sich dennoch. Ein gut ausgeschilderter Rundweg führt Wanderer einmal um die Insel und endet am Oberland, wo man einen herrlichen Blick genießt. Unterwegs sollte man öfter mal stehenbleiben und die vielfältige Flora und Fauna der naturgeschützen Inselgebiete zu bewundern. Das lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Der Ausflug zur Langen Anna ist auf Helgoland natürlich obligatorisch, ebenso ein Abstecher zu den Hummerbuden für alle, die gern Meeresspezialitäten genießen.

St. Peter Ording

Nordsee im Herbst: St. Peter Ording, Pfahlbau
Typisch für St. Peter Ording; die Pfahlbauten. ©Nordsee-Tourismus

Wer nach St. Peter Ording kommt, muss eins unbedingt machen: eine tote Tante trinken. Klingt eklig? Ist es aber nicht, im Gegenteil So wird  in St. Peter Ording und generell in Nordfriesland heißer Kakao mit Schlagsahne und einem ordentlichen Schuss Rum genannt. Aber natürlich hat St. Peter mehr zu bieten als nur leckere, alkoholische Getränke. Vor allem eine gigantischen Strand: 12 Kilometer lang und zwei Kilometer breit – das  kann sich doch sehen lassen. Am schönsten ist der erste Blick auf den Strand und die Nordsee übrigens von der Seebrücke des Orts St. Peter Ording aus. Von hier aus kann man auch wunderbar eine Radtour starten, die in Richtung Böhl führt. Unterwegs kommt man an den Salzwiesen vorbei. Unbedingt eine Pause einlegen und einen Spaziergang über die Wiesen bis zum Watt machen. In Böhl angekommen, ergeben die Häuser mit ihren Schilfrohrdächern ein wunderbares Fotomotiv. 

Ebenfalls ganz typisch für St. Peter Ording sind die Pfahlbauten, die sich entlang der Badestrände erstrecken. Sie sind immer in Dreiergruppen angeordnet und das ist nicht zufällig: In einem der Bauten findet sich die Strandaufsicht, ein zweiter ist als Toilettenhaus umgebaut und im dritten Pfahlbau ist jeweils ein Restaurant untergebracht. Dazu gehört auch das Restaurant „Strandbar 54. Nord“, berühmt unter anderem für seinen Applecrumble Cheesecake.

Westerhever

Blickfang: der Leuchtturm von Westerhever
Der Jever-Leuchtturm steht in Westerhever. ©Nordsee-Tourismus

Schon allein der Name klingt irgendwie nach Seefahrt: Westerhever. Und tatsächlich ist das Dorf mit gerade mal 93 Einwohnern direkt an der Nordsee gelegen – und berühmt für seinen Leuchtturm. Wer gerade in St. Peter Ording ist, sollte unbedingt eine Radtour nach Westerhever einplanen, die führt entlang des Tümlauer Kroogs und endet an dem berühmten Leuchtturm. Viele, die erstmals hier in der Gegend sind, fragen sich bei seinem Anblick: Wo habe ich das Ding schon mal gesehen? Ganz einfach: Der Leuchtturm von Westerhever steht im Mittelpunkt der Jever-Werbung. Allerdings wurde hier ein wenig getrickst: Jever, also die Heimatstadt des Biers liegt nämlich mehr als 350 Kilometer vom Leuchtturm entfernt.
Aber nicht nur für den Leuchtturm, sondern auch für seine Sandskulpturen ist Westerhever berühmt. Die kann man vor Ort übrigens selbst gestalten. Bei Sandiek gibt es zahlreiche Workshops zum Thema Skulpturen aus Sand.

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