Seit 1202 existierte Bergedorf als eigene Stadt erst unter den Dänen und später wurde es von Hamburg und Lübeck gleichermaßen verwaltet. Erst seit 1937 gehört Bergedorf zu Hamburg. Die lange Eigenständigkeit prägte den pittoresken Stadtteil.
So gibt es hier das einzige noch existierende Schloss Hamburgs mit romantischer Parkanlage. Das Bergedorfer Schloss aus dem späten 16. Jahrhundert hat sogar ein eigenes Museum, ein lauschiges Schlosscafé und einen Burggraben.
Sogar noch älter ist die ganz in der Nähe liegende St. Petri und Pauli Kirche. Sie stammt aus dem Jahre 1502. Rundum gruppiert sich der historische Stadtkern mit einer Kornwassermühle, dem ehemaligen Gasthof Stadt Hamburg von 1703 und der Fußgängerzone Sachsentor.
Geschichte und Natur
Etwas oberhalb des Stadtkerns befindet sich der sog. „Millionenhügel“, eine Villensiedlung die im 19. Jh. errichtet wurde, mit dem Knabengymnasium Hansaschule und der Luisenschule für Mädchen mit dem zweitgrößten Sportstadion Hamburgs. Das Billtalsstadion liegt im Naturschutzgebiet Bergedorfer Gehölz und wurde von Fritz Schuhmacher zusammen mit der Schule errichtet.
Zu Bergedorf gehören auch die Boberger Dünen mit einem beliebten Baggersee, einem Segelflugplatz und der letzten Wanderdüne aus der Eiszeit. Der hier gelegene Hof Neun Linden lädt zur Rast ein und bietet Bioqualität im eigenen Hofladen. Auch der bei Wassersportlern (Rudern, Windsurfen) und Anglern (hier gibt es unter anderem Zander) beliebte Eichbaumsee ist nicht weit entfernt – das Baden ist wegen Blaualgenbelastung leider verboten.
Kultur für jeden
Hier findet alljährlich das Wutzrock-Festival als „Umsonst+draußen“- Veranstaltung statt. Es wurde erstmals 1979 als Konzert für ein Bergedorfer Jugendzentrum veranstaltet. Das selbstverwaltete Jugendzentrum „Unser Haus“ mit seinem Café Flop ist inzwischen eine feste Größe in Bergedorfs Kulturlandschaft. Das Haus im Park ist eine lebendige Kulturbühne im Zentrum, die schon 1977 von der Körber Stiftung gegründet wurde.
Sogar die UNESCO hat mit der Sternwarte in Bergedorf Kulturerbe entdeckt. Die Hamburger Sternwarte gehört zur Uni Hamburg und wurde als Forschungssternwarte 1912 eröffnet. Heute dient sich nicht nur der Wissenschaft, sondern bietet eigene Veranstaltungsreihen an und beherbergt das schöne Café Raum und Zeit.
Anreise über die Alster
Historie, spannende Einkaufsmöglichkeiten wie der erste Bergedorfer Unverpackt Bioladen Onkel Emma oder die Spirituosenmanufaktur Heinr. von Have sowie überraschenden Ecken machen den Stadtteil zum Ausflugsziel. Zumal es mit der Alster Touristik eine direkte Schiffsverbindung vom Jungfernstieg bis nach Bergedorf gibt. Allerdings sollte man für diese Variante auf Alster, Elbe und Bille etwas Zeit einplanen.