Filigran, kunstvoll und einfach wunderschön: Die fast wie Schwarzweiß-Fotos wirkenden Silhouetten-Porträts des in Hamburg lebenden Scherenschnittkünstlers Reinhold Stier sind eine Augenweide.
In zwei bis fünf Minuten schneidet der begabte Scherenschneider aus feinem Papier treffsicher die Gesichtszüge der Personen zu kunstfertigen Porträts heraus. „Vorzeichnen? Brauche ich nicht! Ein Zeichner schneidet ja auch nicht vor“, meint Stier, der diese Kunst seit 1973 betreibt. Viele Hanseaten kennen ihn von seinem Holzstand auf dem Hamburger Dom, wo er seit 27 Jahren steht und mit seiner geschickten und fingerfertigen Handhabung der scharfen Schere seine Kunden immer wieder verblüfft.
Der Scherenschnitt stammt ursprünglich aus China. In Europa begann die Entwicklung des Scherenschnitts im 17. Jahrhundert. Am Anfang galt er lediglich als ein günstiger Ersatz für das Porträt, weil sich nicht jeder einen Maler leisten konnte. Einen Schatten unter dem Licht werfen konnte hingegen jeder. Diese neue Form des Papierschnitts erhielt den französisch stammenden Namen Silhouette.
Die Entwicklung der Fototechnik brachte es dann mit sich, dass Scherenschnitte in der Versenkung verschwanden. Doch im 20. Jahrhundert waren sie zurück – und zwar nicht zuletzt durch die Kunstrichtung Pop-Art. Vor allem Henri Matisse als Vorreiter dieser Kunstform machte Scherenschnitte wieder salonfähig. Er zeigte 1949 im Musée National d‘Art Moderne in Paris wandhohe Schnittbilder.
„Um ein Scherenschnittkünstler zu sein, braucht man eine gute Beobachtungsgabe und eine geübte Hand“, erläutert er seine Kunst – und darin ist er wahrlich ein Meister.
Gern kommt Reinhold Stier auch zu privaten Feiern und fertigt für jeden Gast einen persönlichen Scherenschnitt an – zur Erinnerung an einen ganz besonderen Tag.
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