Einfach mal eine Auszeit nehmen. Zum Beispiel, bevor die übliche Hektik der Vorweihnachtszeit mit dem Stress im Job zusammenfällt. Dazu ist ein Ausflug nach Lauenburg ideal. Die historisch gewachsene Schifferstadt hat ihren Wohlstand durch die Elbe erreicht, an deren Ufer sie sich ausgebreitet hat.
In der pittoresken Altstadt kann man diesen Wohlstand noch heute sehen. Denn hier findet man viele liebevoll restaurierte Kaufmannshäuser in Fachwerk-Bauweise. Woran man erkennt, dass die Häuser einst reichen Menschen gehörten? An üppigen Verzierungen und vielen Fenstern –Glas war einst sehr teuer.
Doch in Lauenburg lohnt sich nicht nur ein Bummel durch die Altstad. Unbedingt zum Programm gehören sollte auch ein Abstecher zum „Rufer“. Diese Skulptur steht an der Elbe und blickt über den Fluss nach Niedersachsen. Was der Rufer allerdings gerufen hat, bleibt auch nach dem Lesen der Plakette am Fuße der Figur unklar: „Ein Schiffer, dessen Kahn hier vor Anker liegt und auf Fracht aus dem Stecknitzkanal wartet, ruft zu einem vorbeifahrenden Elbschiff hinüber. Einen morgendlichen Gruß? Einen derben Spaß? Einen wichtigen Hinweis?“
Dem Lauenburger Schloss sollte man ebenfalls einen Besuch abstatten. Zwar ist das herrschaftliche Gebäude im 17. Jahrhundert zu weiten Teilen niedergebrannt, aber auch der noch existierende Flügel und der Schlossturm lohnen sich, auch wenn man den Turm im Winter nicht von innen besichtigen kann. Ein wenig schade ist das schon, immerhin befindet sich dort noch eine historische Gefängniszelle.
Naturerlebnisse auf Schritt und Tritt
Vor allem aber ist Lauenburg ideal zum Kraft tanken in der Natur. Gerade jetzt im Spätherbst zeigt diese sich von einer besonders wildromantischen Seite. Denn Lauenburg ist ja weit mehr als „nur“ die Stadt, es ist ein ganzes Herzogtum.
Naturziele gibt es rund um Lauenburg reichlich. Vor allem der Naturpark Lauenburgische Seen ist bei jedem Wetter ein echtes Erlebnis. Seen und Flüsse, Moore und Feuchtwiesen, Wälder und Heidelandschaften prägen hier das Landschaftsbild. Wo einst die innerdeutsche Grenze verlief, hat sich südlich von Lübeck ein Naturraum entwickelt, der zahlreichen seltenen Tieren eine Heimat bietet. Vor allem aber konnte die Natur sich hier ganz ungestört von menschlichen Einflüssen entwickeln –und das macht den Naturpark bis heute zu einer einzigartigen Landschaft.
1961 wurde der Naturpark als erster in Schleswig-Holstein gegründet. Damit gehört er zu den ältesten in Deutschland. Besucher können das Schutzgebiet auf eigene Faust oder auf ausgewiesenen Wegen erkunden. Auch Vogelfreunde kommen in diesem Areal auf ihre Kosten, denn auch noch im Spätherbst machen hier viele Zugvögel eine Pause vor der nächsten Etappe ihrer langen Reise in wärmere Gefilde.
Was zudem in diesem Naturpark auffällt, sind die vielen Waldstücke. Kein Wunder: hier liegt eine der waldreichsten Regionen des gesamten Bundeslands Schleswig-Holstein.
Die Bilder ain diesem Beitrag stammen von dem Fotografen Dirk Eisermann und sind Bestandteil eines Fotokalenders für 2022. Zu bestellen ist dieser Kalender über den Verlag Edition Rufer: http://www.edition-rufer.de/KALENDER/