Man kommt ja ganz schön rum in der Stadt, wenn man sich auf die Suche nach den Hans-Hummel-Figuren macht, die von rund 400 Figuren noch übrig sind. 2004 nämlich hatte das Citymanagement die Idee, überall in der Stadt Künstler-Editionen des legendären Hamburger Wasserträgers aufzustellen. Insgesamt waren es um die 400. Heute sind viele von ihnen verschwunden und wir vom Hamburg Guide spüren die restlichen gerade auf. Einen davon bei Helbing.
Hans Hummel bei Helbing
Ganz ähnlich wie Budnikowsky ist auch der Produzent edler Schnäpse ein echtes Hamburger Traditionsunternehmen. 1836 wurde die Firma von Johann Peter Hinrich Helbing gegründet. Sie repräsentiert damit auch ein schönes Stück Hamburger Stadtgeschichte. Um 1900 waren bereits 400 Menschen bei Helbing beschäftigt.
Wie alle Unternehmer mit Weitblick beschränkte sich der Firmengründer allerdings nicht allein auf sein Kerngeschäft, also die Spirituosen. VIelmehr wurde daraus 19227 die Tochtergesellschaft der Norddeutschen Hefeindustrie GmbH.
Moderne Zeiten
Doch Mitte der 1970er Jahre wurde Helbing dann doch wieder zum Familienunternehmen, wenngleich auch ein wenig anders: Damals übernahm nämlich die Familie Matthiesen, Inhaber der Spirituosen-Exportfirma Borco die traditionelle Marke. Bis heute ist sie den Firmenwerten treu geblieben, die Geschäftsführer Markus Kohrs-Lichte in schöner hamburgischer Knappheit mit dem Wort „hanseatisch“ umschreibt. Aber natürlich füllt er diesen Begriff im Interview mit Leben, wenn er erzählt, dass in der Firma Tugenden wie Verlässlichkeit ebenso hoch gehalten werden wie der Handschlag zum Abschluss eines Geschäfts.
Die Frau nicht zu vergessen
Bisher war hier immer die Rede von Männern, die die Marke groß gemacht haben. Das stimmt natürlich, aber eben nicht ganz. Dafür müssen wir aber unseren Blick vom Starprodukt des Hauses, nämlich dem Kümmel, ein wenig weg lenken – und uns Margarethes feinem Doppelwacholder zuwenden. Denn der wurde zu Ehren Margarethe Helbings entwickelt, die nach dem Tod ihres Mannes, dem Gründersohn Christoph Heinrich Helbing, das Unternehmen leitete – im Kaiserreich eine absolute Seltenheit. Damit nicht genug: Margarete machte gemeinsam mit zwei Schwiegersöhnen und ihrem ältesten Sohn die Helbing-Produkte auch international berühmt.