„Billstedt, Hamm und Horn schuf der liebe Gott im Zorn“. Wenn man sich heute in Hamm einmal genauer umschaut, fragt man sich, wo diese Redensart eigentlich hergekommen sein mag – denn zornig muss echt niemand werden, der hier wohnt. Das wurde bei einem Spaziergang durch den Stadtteil mehr als deutlich, denn wir mit Hubert Neubacher, Chef von Barkassen-Meyer unternommen haben.
Um die Frage oben zu beantworten: Die Redensart stammt noch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Billstedt und Horn, aber eben auch Hamm fast dem Erdboden gleichgemacht worden waren und folglich auch niemand dort hinziehen wollte. Heute hat sich Hamm gemausert. Das liegt einerseits an den vergleichsweise günstigen Mieten, andererseits aber auch daran „dass es hier viel Grün und sehenswerte Architektur gibt“, so Neubacher.
Das Stadtteilarchiv als wahre Fundgrube
Wer Hamm besser kennenlernen möchte, sollte sozusagen als Einstieg unbedingt das Stadtteilarchiv am Sievekingdamm besuchen“, findet Neubacher, „zu dem gehört nicht nur das Bunkermuseum, das Stadtteilarchiv veranstaltet auch Führungen durch das Viertel und, gemeinsam mit uns, Barkassentouren durch die Hammerbrocker Kanäle“. Darüber hinaus sei das Archiv eine wahre Fundgrube an nützlichen und spannenden Informationen über Hamm.
Aber natürlich ist es sinnvoll, Tipps und Tricks von jemandem zu erfahren, der hier lebt und deshalb verrät uns Hubert Neubacher auch einige seiner Lieblingsläden.
„Dazu gehört mit Sicherheit das Restaurant Genno’s am Hammer Steindamm. Hier gibt es wirklich leckeres Essen von einer kleinen, aber feinen Karte und das Ambiente ist rundum stimmig.“ Tatsächlich hat sich das Restaurant von Eugen Albrecht und Mathias Barth von einem absoluten Geheimtipp zum Trendsetter entwickelt, der mehr und mehr auch Nicht-Hammer in den Stadtteil lockt.
Fein essen und Süßes genießen
Das gilt auch für das Café May, in dem Hubert Neubacher oft genug den leckeren Torten und Kuchen nicht widerstehen kann (und möchte). Kein Wunder, die süßen Kreationen sind auch mehr als eine Sünde wert und die Lage am Hammer Park garantiert Idylle pur. Dort trifft man Hubert Neubacher auch regelmäßig – auch wenn man den Kapitän nicht auf den ersten Blick erkennen mag: „Im Hammer Park trainiere ich zwei oder dreimal in der Woche.“ Und dann natürlich im Trainings-Dress. Aber der Hammer Park ist nicht nur für sportliche Betätigungen eine gute Adresse. Hier kann man auch prima die Seele baumeln lassen und einfach eine Runde im Grün spazieren gehen. Apropos Seele baumeln lassen: Eine wunderbare Möglichkeit, mal eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, bietet auch die Factory in der Hasselbrockstraße 172. „Das gilt natürlich bei schönem Wetter vor allem für den Biergarten“.
Bewegung im Park
Wer gesund leben möchte, sorgt nicht nur für sportlichen Ausgleich, er ernährt sich auch bewusst. „Deshalb trifft man mich auch des Öfteren im Bioladen Hamm, der ebenfalls am Hammer Park zu finden ist. Hier gibt es eine schöne Auswahl gesunder Lebensmittel.“ Darüber hinaus trifft man Hubert Neubacher auch des Öfteren in der Carl-Petersen-Straße: Hier gibt es viele kleine Shops und Serviceleistungen wie etwa eine Reinigung und die Straße ist überdies beliebter Treffpunkt für die Bewohner.
Aber nicht nur der Norden von Hamm, sondern auch der Süden bietet einige Highlights. „Dazu gehört auch das Apartment Hotel am Borstelmannsweg, wo wir gern Gäste unterbringen, wenn wir beispielsweise etwas zu feiern haben. Gerade hat ein Auszubildender dort zu günstigen Konditionen ein Zimmer bekommen“. In Hamm-Süd finden Haustier-Liebhaber auch das Tierheim Süderstraße. „Da habe ich vor einigen Jahren meine Katze herbekommen und kann das Tierheim wirklich jedem wärmstens ans Herz legen“.
Highlight in Hamm-Süd
In Hamm-Süd findet der Hamburg-Besucher auch ein Highlight, das „wirklich einzigartig ist“: Das Störtebeker-Haus mit einem Glockenspiel und einer Stele im Vordergrund, die einen Nachbau der Kogge trägt, mit der der Freibeuter die Meere unsicher machte. „Darüber hinaus gibt es im Süden von Hamm auch ein tolles Freibad, nämlich Aschberg, was aber leider abgerissen werden soll, um Wohnraum zu schaffen“. Zwar planen die Betreiber den Bau eines neuen Bads in direkter Umgebung, aber glücklich sind die Hammer damit nicht – es soll nämlich ein Hallenbad werden.