Nahe der Uni am Dammtor in der Moorweidenstraße verbirgt sich das „ Das Speisekabinett“ in den prachtvollen Hamburger Mozartsälen. Im Stil des Neoklassizismus um 1900 erbaut, dient dieser gediegene Veranstaltungsort auch verschiedenen Freimaurer-Logen als Treffpunkt. Dunkle Holvertäfelungen, hohe Decken, poliertes Messing und das Parkett in den Sälen versetzen uns in gefühlt ins vorletzte Jahrhundert.
Beim Blick in die Karte fällt uns sofort das unglaubliche Preis-Leistungs-Verhältnis ins Auge. Das teuerste Gericht ist Roastbeef mit Salat und Bratkartoffeln für EUR 14,50. Statt der klassischen Einteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeisen gibt es die „Wochenkarte“ und „Klassiker“. Wir entscheiden uns für Spargelcreme (EUR 4,00), Flammkuchen (EUR 9,50), Pfannengemüse mit Ziegenkäse (EUR 10,00) und den hiesigen Stangenspargel mit Sauce Hollandaise und Katenschinken. Der Koch versteht sein Handwerk. Ohne viel Chi Chi bringt er alle Gerichte sehr schmackhaft auf den Teller. Als Caterer für große Familienfeste, die man hier sehr gut feiern kann, ist er eine vortreffliche Wahl. Über verschiedene öffentliche Veranstaltungen informiert die Website. Der Internetauftritt könnte nicht nur in Bezug auf die Weinkarte eine Überarbeitung gebrauchen, aber die sehr freundliche Bedienung Martha hat alle Details parat. Cocktails und eine große Spirituosen-Auswahl gibt es im Speisekabinett nicht. Wer traditionelle Atmosphäre, ehrliche Küche und ein frisch gezapftes Bier schätzt, ist hier bestens aufgehoben. Satt und müde verzichten wir auf ein Dessert. Dieses Juwel im Herzen der Stadt bleibt den Hamburgern hoffentlich noch lange erhalten.