Große Namen sind hier quasi zu Hause. Von Annie Leibowitz über Roy Lichtenstein bis hin zu Helmut Newton: Die Visual Leader der Welt haben in Hamburg Kunst-Kathedrale bereits ausgestellt. Darüber hinaus gibt es aber auch immer wieder junge Künstler, die von Hamburg aus ihre Weltkarriere starteten. Heute sind die Deichtorhallen eine überaus erfolgreiche Kunst-Institution in der Hansestadt.
Das war aber nicht immer so. 1988 nahmen die Deichtorhallen ihren Betrieb auf. Noch in den 90er– und den beginnenden 2000er Jahren gab es durchaus leere Hallen. Einer der Gründe war sicher, dass jährlich nur rund vier Schauen gezeigt wurden. Heute sind es rund 18. Dazu kam 2005 das Haus der Photographie, dass das Angebot noch ergänzte.
Einen wesentlichen Erfolg am Erfolg der Deichtorhallen hat – neben den Machern natürlich – auch die Location selbst. Hohe, lichtdurchflutete Räume bieten das ideale Ambiente für spannende Projekte.
Ursprünglich dienten die Hallen einem deutlich profaneren Zweck: Ab 1906 war auf dem Gelände der Deichtormarkt. Zunächst war dieser nur provisorisch überdacht, ab 1911 schließlich wurden die Hallen fest gebaut. Trotzdem: der Platz reichte als Markthalle für die ständig wachsende Stadt nicht aus. So wurde der Deichtormarkt zunächst zum Blumengroßmarkt, schließlich stand er leer. Die Hallen verfielen.
Eine Ausstellung der Rekorde
Es ist einem Hamburger Industriellen zu verdanken, dass dieser Verfall gestoppt werden konnte: Kurt A. Körber. Seine Stiftung übernahm die Kosten für eine Restaurierung. 1988 übergab die Körber-Stiftung die Gebäude der Stadt Hamburg. Übrigens pünktlich zum 800. Hafengeburtstag.
Seitdem bieten sie der bildenden Kunst ein Zuhause. Vor allem der aus dem. 20. und 21. Jahrhundert. Eröffnet wurden die Deichtorhallen am 9. November 1989 mit der Ausstellung „Einleuchten“ des legendären Ausstellungsmachers Harald Szeemann.
Em erfolgreichsten war hingegen wohl die Installation „Horizon Field Hamburg“, die der Brite Antony Gormley 2012 extra für die Deichtorhallen entwickelt hatte. Mehr als 120.000 Besucher wollten sie sehen – ein Rekordergebnis.
Auch heute noch sind die Deichtorhallen ein echter Magnet für alle, die moderne Kunst zu schätzen wissen,. Wer noch nicht da war, sollte das unbedingt nachholen und dabei nicht vergessen, dem Haus der Photographie im Südflügel der Hallen einen Besuch abzustatten. Mit internationalen Wechselausstellungen zur Fotografie und mit der bedeutenden fotografischen Sammlung F.C. Gundlach ist es der zentrale Anlaufpunkt für Fotografie in Hamburg. Es zeigt historische Positionen vom 19. bis 21. Jahrhundert ebenso wie junge FotografInnen der Gegenwart.
Deichtorhallen
Deichtorstraße 1-2
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr