Wer an Bremen denkt, hat zunächst mal die berühmten Stadtmusikanten im Sinn. Tatsächlich haben Esel, Hund, Katze und Hahn aus dem Grimmschen Märchen auch in der Hansestadt ihre Spuren hinterlassen – beispielsweise mit der Bronzeskulptur von Gerhardt Marx neben dem Rathaus. Wer genau hinsieht, wird die blanken Vorderbeine des Esels entdecken können. Die sind entstanden, weil es Glück bringen soll, ihm über die Beine zu streichen . Wichtig dabei: Immer zwei nehmen.
Aber natürlich sind die Stadtmusikanten nicht die einzige Sehenswürdigkeit Bremens – im Gegenteil. So ist auch das Rathaus selbst eine echte Attraktion für alle, die auf lebendige Historie stehen. Erbaut im Stil der sogenannten „Weserrenaissance“ und mit der Statue des Bremer Roland auf dem Vorplatz ist das Ensemble Symbol für Freiheit und Bürgerrechte. Spannend ist auch die Figur des Bettlers zu seinen Füßen: Laut einer Sage wurde der verkrüppelte Mann ausgewählt, um freies Land für die Bürger Bremens zu generieren –kriechend. Er schaffte aber ein erstaunlich großes Areal: die Bürgerweide, die bis heute existiert.
Ein Muss: Böttcherstraße und Schnorr
Wer in Bremen ist, kommt um zwei weitere Punkte nicht herum: das älteste Viertel der Stadt, Schnoor, und die Böttcherstraße. Das Schnoorviertel liegt nur wenige Gehminuten entfernt vom Rathaus und hat seinen Namen vom niederländischen Begriff für Schnur. Warum? Weil die Häuschen hier wie an einer Perlenkette aufgereiht liegen. Die Gassen in der Schnorr sind so schmal, dass man beide Seiten mit ausgestreckten Armen berühren kann. Hier findet man nicht nur liebevoll restaurierte Altstadtarchitektur, sondern auch kreative Geschäfte.
Apropos Architektur: Die Böttcherstraße ist nicht umsonst Bremens heimliche Hauptstraße. Zwischen 1922 und 1931 erbaut, ist sie ein schönes Beispiel für den Backsteinexpressionismus und bietet heute mit Restaurants, Museen und Shops einen tollen Mix. Hörenswert ist das Glockenspielhaus in der Böttcherstraße: Hier erklingen zwischen 12 und 18 Uhr stündlich die Glocken.