Museum für Kunst und Gewerbe
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg widmet sich mit der Ausstellung „Water Pressure – Gestaltung für die Zukunft“ einem äußerst wichtigen Thema. Als Stadt am Wasser rückt Hamburg das Element Wasser in den Mittelpunkt dieser Schau.
Regen ist in Hamburg ein ständiges Gesprächsthema. Tulga Beyerle, die aus dem wetterverwöhnten Wien kommt, findet die norddeutsche Sichtweise, Regen als „feuchte Sonnenstrahlen“ zu sehen, etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Ausstellung, die im ersten Obergeschoss des Museums zu finden ist, präsentiert 75 innovative Ideen für den nachhaltigen Umgang mit Wasser und ermutigt die Besucher, diese wertvolle Ressource zu schützen.
Ein bedeutender historischer Wendepunkt für Hamburg war die Choleraepidemie, die zu einem Umdenken führte. Der Engländer William Lindley setzte nach der Epidemie neue, zukunftsweisende Strukturen in der Stadt um. HAMBURG WASSER profitiert noch heute von diesen Entscheidungen. Ein Highlight der Ausstellung ist das Modell des Hygieia-Brunnens, der vom Münchner Bildhauer Joseph von Kramer (1841–1908) geschaffen wurde. Das Original steht im Innenhof zwischen Handelskammer und Rathaus und ist ein beliebtes Fotomotiv. Es steht symbolisch dafür, dass Wasser alles verbindet. Heraklits „Panta rhei – alles fließt“ bleibt auch heute noch relevant.
Die Bedeutung intelligenter Netzplanungen und moderner Wasserinfrastruktur in Zeiten des Klimawandels ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil der Ausstellung.
Besonders erfreulich ist die Beteiligung der Werkhaus GmbH und Goldeimer an der Ausstellung sowie die Unterstützung durch Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. Diese Organisationen und Firmen prägen mit innovativen Design- und Stecksystemen die nachhaltige Nutzung von Wasser, sei es durch den Bau von Tiny Houses oder durch die Integration von Trockentoiletten in einem separaten Themenbereich.
Ein beeindruckendes Exponat ist die Wasseraufbereitungsanlage der Bill & Melinda Gates Foundation, die allerdings nicht fotografiert werden darf. Die Ausstellung zeigt, wie technologischer Fortschritt und kreative Prozesse neue Möglichkeiten in der Wasseraufbereitung eröffnen. Das Konzept der Berliner Firma, aus Grauwasser Bier herzustellen, ist eine innovative Antwort auf die Wasserprojekte von Michael Fritz.
Kuratorin Jane Withers betont: „Krisen sind durch Menschen gemacht und können durch Menschen gelöst werden.“
Eine Infografik des niederländischen Büros OOZE visualisiert die Wasserwirtschaft und die Abwasserströme in Hamburg, einschließlich der Nutzung von Regenwasser, Grauwasser (aus Bad und Küche) und Schwarzwasser (aus WC-Anlagen), um regionale und lokale ökologisch effiziente Lösungen zu fördern.
Die Ausstellung regt dazu an, sich intensiv mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen und auch im eigenen Umfeld für einen bewussteren Umgang zu sensibilisieren.Dieser Besuch der Ausstellung im MKG ist ein hervorragender Anlass, sich positiv mit der wertvollen Ressource Wasser auseinanderzusetzen. Es ist auch eine gute Gelegenheit, andere Ausstellungsbereiche des MKG, wie zum Beispiel die Designabteilung und die historische Spiegelkantine, zu erkunden. Nehmen Sie sich Zeit, auch die anderen faszinierenden Ausstellungen des Museums zu besuchen.