Benin-Ausstellung im MARKK: ein schwieriges Erbe

Bereits der prächtige Schlangenkopf am Eingang zur Benin-Ausstellung im Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt, kurz MARKK, zeigt überzeugend den Reichtum und die Kunstfertigkeit des einstigen Königreichs Benin. Das lag an der östlichen Guineaküste Westafrikas – heute Nigeria.

Das Königreich Benin wurde etwa 600 vor Christus gegründet. Im Winter 1897 unterwarfen britische Kolonialtruppen das Land brutal. Damals raubten die Briten rund 4000 Kunstschätze.

Gleich nach der Eroberung Benins gelangten etliche dieser Kunstschätze durch Hamburger Firmen, die Niederlassungen im heutigen Nigeria hatten, nach Hamburg. Dort wiederum landeten etliche von ihnen im damaligen Museum für Kunst und Gewerbe. Doch nicht nur dort, sondern auch in zahlreichen anderen Museen Deutschlands.

Noch in diesem Jahr plant das MARKK, alle Schätze aus dem Königreich an Nigeria zurückzuführen. Vorher haben Besucher des Museums noch mal die Gelegenheit, diese opulente Ausstellung zu sehen.

Neben den wohl berühmtesten Stücken, den königlichen Gedenkköpfen und Reliefplatten aus Bronze umfasst die Benin-Sammlung auch Elfenbeinschnitzereien und Werke aus Holz oder Eisen. Insgesamt 179 Stücke sind im MARKK ausgestellt. Sie legen nicht nur über die Kunstfertigkeit der Menschen aus dem einstigen Königreich prachtvolles Zeugnis ab – sie reflektieren auch das schwierige Erbe der Raubkunst aus Kolonialzeiten.

Benin. Geraubte Geschichte
MARKK
Rothenbaumchausssee 64
Öffnungszeiten:
dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags: 10 bis 18 Uhr
donnerstags 10 bis 21 Uhr

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