Lütt un lütt: eine hochprozentige Tradition

Hamburg-Newbies haben meistens ein riesiges Fragezeichen über dem Kopf, wenn man sie fragt, ob sie ein „Lütt un Lütt“ haben wollen. Dabei ist die Erklärung ganz einfach: Unter diesem Begriff wird ein (sehr) kleines Bier und ein Köm verstanden, die zusammen serviert und natürlich auch getrunken werden.

Köm? Was ist das denn nun wieder, fragt sich mit Sicherheit der eine oder andere an dieser Stelle. Auch hier ist die Erklärung simpel: Ein Köm ist entweder ein Kümmelschnaps oder ein Korn. Richtig trinkt man dieses Gedeck übrigens zeitgleich. Mit Daumen und Zeigefinger hält man das schmale Bierglas, die ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger das Schnapsglas.

Jetzt wird es figgelinisch, um mal das norddeutsche Wort für kompliziert ins Spiel zu bringen. Denn jetzt geht es darum, Bier und Köm so in den Mund zu bekommen, dass der Köm von oben ins Bierglas fließt und beides dann in den Mund. Da hilft nur: trainieren.

Echte Profis schaffen dabei vier Köm und ein Bier. „Lüttje Lage trinken“ ist übrigens nur ein anderer Ausdruck für Lütt un Lütt.

Die Tradition stammt – wie sollte es anders sein – aus dem Hamburger Hafen. Dort war die Bier-Schnaps-Kombi das willkommene Signal der Hafenarbeiter, dass jetzt Feierabend ist. Lütt un Lütt gab es zunächst in allen Kneipen rund um den Hafen und von dort aus breitete sich die Tradition bis weit über Hamburgs Grenzen hinaus aus.

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