Nachdem wir in der vergangenen Woche von den Landungsbrücken aus in Richtung Elbphilharmonie gewandert sind, steht heute bei unserem Spaziergang rund um den Hafen eine andere Route auf dem Programm.
Startpunkt sind wieder die Landungsbrücken. Von hier aus wenden wir uns jetzt nach links. An der Ecke Hafenstraße/Helgoländer Allee nehmen wir die — zugegebenermaßen steile – Treppe in Angriff. Der Weg heisst übrigens sinnigerweise „Bei der Erholung“ und die hat man oben auch nötig. Dafür entschädigt der Blick über den Alten Elbtunnel und die Landungsbrücken.
Danach spazieren wir auf die Bernhard-Nocht-Straße, bis wir auf einmal auf Palmen stößt. Richtig gelesen: Palmen. In Hamburg, Draußen – und zwar zu jeder Jahreszeit. Des Rätsels Lösung: Die Palmen, die im „Park Fiction“ stehen, sind aus Metall. Dafür ein tolles Fotomotiv.
Danach geht es weiter über die Straße Pinnasberg, die schon im Film „Große Freiheit Nr. 7“ mit Hans Albers eine Rolle spielte, bis zum Fischmarkt und der dazugehörenden Auktionshalle.
Die Fischauktionshalle: Tradition mit Flair
Nach einem Spaziergang von rund 15 Minuten, der auch am U-Boot-Museum der Stadt vorbeiführt, erreichen wir die Fischauktionshalle. In normalen Zeiten herrscht hier vor allem am Wochenende reges Treiben. Denn direkt in der Nähe findet traditionell der Hamburger Fischmarkt statt. Dazu gibt es dann in der Fischauktionshalle einen Sonntagsbrunch.
Aber das Gebäude lohnt auch so einen Zwischenstopp. Schon allein wegen seiner Geschichte. Der Magistrat von Altona baute die Fischauktionshalle in den Jahren 1895/96. Damals wurde Altona (damals noch zu Preußen gehörende, eigenständige Stadt) dank seines Fischereihafens zum Dreh-und Angelpunkt der Fischerei. Die bis dato dort aufgebaute Holzhalle wurde dem Ansturm nicht mehr gerecht. Die Hamburger waren übrigens nicht begeistert von der Auktionshalle, immerhin war Altona der schärfste Konkurrenz in Sachen Fischhandel.
Nachdem sich die Zentren der Fischerei nach Bremerhaven und Cuxhaven verlegt hatten, und die verbliebenen Fischer in die Großmarkthalle umgezogen waren, verfiel die einst so stolze Auktionshalle. Der Senat aber stellte das Gebäude Anfang der 1980er Jahre unter Denkmalschutz und es wurde aufwendig restauriert. Bei der Fischauktionshalle lohnt sich übrigens ein Blick auf die Details. Nicht nur auf die wunderschönen Buntglasfenster an der Kuppel, sondern auch auf den Giebel. Denn dort findet man eine Skulptur des Wappens von Altona.
Schellfischposten: Hamburgs berühmteste Kneipe
Nur rund sechs Minuten von der Fischauktionshalle entfernt, liegt die Kneipe „Zum Schellfischposten“. Die kennen auch außerhalb Hamburgs viele Leute – genauer gesagt, TV-Zuschauer, die sich gern „Inas Nacht“ anschauen. Aber auch ohne TV-Rummel ist die Kneipe sehenswert. Früher machten alle zwei Wochen die Fischkutter in Hamburg fest und die Seeleute verprassten im Schellfischposten ihre Heuer. Heute ist der Posten eine der urigsten Kneipen der Stadt – und der Spirit der Matrosen lebt ein Stück auch immer noch dort.
Altonaer Balkon: Lage, Lage, Lage!
Über Baumanns Treppe machen wir uns jetzt wieder an den Aufstieg zum hohen Elbufer. Dort findet man oberhalb des Olberswegs einen Spazierweg, der einen direkt zum Altonaer Balkon führt. Der Blick, den man von hier aus hat, reicht über den Hafen bis zur Köhlbrandbrücke – schöner geht es kaum.
Aber der Altonaer Balkon hat noch mehr zu bieten als nur eine schöne Fernsicht. Sehenswert sind auch die Skulpturen auf dem Gelände. Die wohl bekannteste: „Fischer“ von Gerhard Brandes. Aber auch „Die Auswanderer“ von Ljubica Matulec ist eine Blick wert. Ein unbekannter Künstler dagegen ist verantwortlich für die Sandsteinfiguren, die den Kinderspielplatz am Altonaer Balkon säumen.
Kreuz und quer über den Elbberg geht es jetzt wieder nach unten. Nächstes Ziel: das Dockland
Das Dockland: Blickfang mit Aussicht
Das Bürohaus am Elbufer dürfte wohl eines der spektakulärsten Gebäude in ganz Hamburg sein. Von der Form her bildet es ein Parallelogramm, das Besondere daran ist auch, dass die Spitze des Gebäudes 40 Meter in die Elbe hinein ragt. Das alles sorgt dafür, dass das Dockland besonders häufig fotografiert wird. Aber damit nicht genug: Über eine Freitreppe (an der Ostseite des Gebäudes) kommt man überdies auf eine Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen absolut traumhaften Blick über die Elbe und den Hafen.