„Es handelt sich nicht um künstlerische Bilder von Bäumen, sondern um Artefakte aus Bäumen, die durch menschlichen Eingriff Kunstwerke bilden“, beschreibt Alexandre Robinet Borgomano, Kurator im Wälderhaus in Wilhelmsburg, die neue Ausstellung.
Diese läuft seit Anfang September und bildet die vierte Säule, neben den drei etablierten Säulen der Nachhaltigkeit – Soziales, Ökologie, Ökonomie. Jede gesellschaftliche Veränderung braucht ihr Narrativ, somit ist die Reflektion in der Kunst nur eine logischer Schritt.
„Die Kunstwerke zeigen, dass die westliche Sehnsucht nach einer unberührten Natur überholt ist – Durch das menschliche Handeln wird die Natur erschöpft und zugleich neu erschaffen“, ergänzt Borgomano.
Die Ausstellung zeigt Werke von Ai Weiwei, Joseph Beuys, Michael Sailstorfer, Rikuo Ueda, Bryan Nash Gill, Donna Ong, Herbert Golser, David Nash, Johannes Domenig, Mirko Zrinscak, Giuseppe Penone, Lois Wagner, Sam van Aken und Carl Andre.
Direkt beim Betreten des Wälderhaus steht man vor dem größten Einzelwerk, einem Tree von Ai Weiwei (Ai Weiwei Tree 2009-2010 aus der Sammlung Boros, Berlin). Entwurzelt, zersägt, anders wieder zusammengesetzt, steht er für die brutalen Veränderungen und die Vertreibung ganzer Familien aus ihrem angestammten Zuhause in China.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Januar 2018 immer dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Weitere Veranstaltungen im Inselpark können hier eingesehen werden.
Wälderhaus, Am Inselpark 19, 21109 Hamburg. Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Kinder (7-16 Jahre) 3 Euro, Familie 12 Euro. S-Bahn Wilhelmsburg