Rote Doppeldecker: ab heute ohne

Stadtbild Rote Doppeldecker Ubahnlinie Nr3 Elbphilharmonie
Aus dem Stadtbild sind die Roten Doppeldecker nicht wegzudenken. Anekdoten und kleine Geschichten an Bord fallen jedoch aus.

Es ist wirklich schade, dass Bürokratie so manch gute Idee zerstört. Das gilt auch für die Roten Doppeldecker. Die fahren ab heute, 6. Januar, nämlich ohne Tourguides. Wie in vielen anderen Millionenstädten – unter anderem auch in San Francisco oder Kapstadt – übernimmt ab heute der digitale Guide. Natürlich werden Fahrgäste damit die wichtigen Infos über Hamburg nach wie vor bekommen. Was aber notgedrungen auf der Strecke bleibt, sind die vielen, kleinen Anekdoten, die eine Stadtrundfahrt in Hamburg so besonders machen.

Es ist nicht etwa eine Geiz-ist-geil-Mentalität der Unternehmer, die zu diesem Schritt geführt hat. Es ist die deutsche Rentenversicherung. Dazu muss man wissen: Tourguides sind im Allgemeinen nicht fest angestellt – und genau das ist der Rentenversicherung ein Dorn im Auge. Sie meint: Weil die Reiseführer kein echtes wirtschaftliches Risiko eingehen, wären sie de facto auch nicht selbständig.

Katharina Fest, Geschäftsführerin der Roten Doppeldecker kämpft gegen diese Entscheidung an. In erster Instanz hat sie zwar verloren, aber aufgeben will sie nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Reiseleiter gar nicht fest angestellt werden wollen.

Dennoch: Bis zu einer – hoffentlich praxisnäheren – Entscheidung muss auch das Traditionsunternehmen mit den knallroten Bussen auf E-Guide umstellen. Die Sozialabgaben sind nicht zu wuppen.

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