Axel Schneider, seines Zeichens Intendant und Regisseur, könnte man auch den „Herr der Bühnen“ nennen. 1995 übernahm der gebürtige Hamburger die Leitung des Altonaer Theaters. Knapp zehn Jahre später, um genau zu sein in der Saison 2003/2004, folgte das Harburger Theater und die Hamburger Kammerspiele. Ein Jahr später das „Haus im Park“ in Bergedorf und 2013 kam noch die Verantwortung für die künstlerische Leitung der Burgfestspiele Jagsthausen hinzu.
Bei diesem mehr als vollen Kalender und der umfangreichen Verantwortung möchte man fast meinen, dass der Tag des Axel Schneider mehr als 24 Stunden hat. „Leider nein, aber manchmal wären ein paar Stunden mehr wirklich schön”, merkt er lachend an. „Es ist aber sicher keinem Größenwahn geschuldet, vielmehr bietet diese umfangreiche Arbeit auch Synergieeffekte, die daraus eine gewisse Effizienz resultieren lässt, um so diese Arbeit gut zu erledigen. Der Spaß an meiner Tätigkeit und ein wunderbares Team um mich herum machen das möglich.“
Seinen beruflichen Werdegang führte ihn von der freien Szene über das Staatstheater hin zum Privattheater, das er nach eigener Aussage mit großer Leidenschaft führt.
Vier Theater in Hamburg, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verlangen da auch ein großes Maß an Hingabe. „Das ist richtig, diese vier Theater sind überhaupt nicht vergleichbar und komplett unterschiedlich. Das spiegelt sich schon im Spielplan wieder, der für jedes Haus individuell entwickelt wird. Das ist sowohl eine Herausforderung an das Team als auch der Anspruch an das Publikum und die unterschiedlichen Zielgruppen der Häuser.
Im Altonaer Theater sind wir beispielsweise schon fast Fachleute – im wissenschaftlichen Sinn – was das Adaptieren von Buchvorlagen angeht. Die Kammerspiele hingegen sind da viel spezieller. Hier hat man eine kleine Bühne, ist nah am Publikum, und die Stücke sind hoch besetzt. Diese Unterschiedlichkeiten machen den Reiz aus und unterstreichen den Spaß bei der Tätigkeit.“
Den Ausgleich zu den langen Tagen im Theater findet Privatmann Axel Schneider im Sport und bei seiner Familie. Als ehemaliger Leistungssportler ist er noch aktiver Läufer. Die Nähe zur Elbe und den Parks in seinem Stadtteil Ottensen bieten ihm hierfür einige Möglichkeiten. „Viel Zeit bleibt mir leider nicht, so muss ich diese wenigen Freiräume gut nutzen. Ich verbringe natürlich viel Zeit mit meiner Frau und meinen beiden Kindern. Spaziergänge am Museumshafen in Richtung Jenischpark sind da keine Seltenheit. Andererseits lese ich aber auch sehr gerne. Ich komme oft nur schwer um einen Buchladen herum. Etwas stöbern und schauen was es Neues gibt, ist schon reizvoll. Das Zeitmanagement muss gut funktionieren, damit die Familie nicht zu kurz kommt.“
Auf die Frage, ob er ein Lieblings-Theaterstück hat, lacht er: „Nach mehr als 50 Inszenierungen gibt es einige Stücke, die mich rückblickend begeistern. Eine sehr besondere Bindung habe ich mit der ‘Feuerzangenbowle‘, die dieses Jahr 20 Jahre alt wird. Mein größter Erfolg, mit dem ich eigentlich nie gerechnet hätte.
Die emotionalste Bindung hingegen habe ich zu dem Stück ‘Wie im Himmel‘, das vor drei Jahren zum ersten Mal aufgeführt wurde. Das hat mit uns allen etwas gemacht, was sich nur schwer in Worte fassen lässt. Das Ensemble, die Musik und die Thematik mit den Schicksalen innerhalb des Stücks. Eine der bewegendsten Produktionen, die ich je hatte.“
Termine: „Place of Birth: Bergen-Belsen“
Hamburger Kammerspiele: Vorstellungen 26.9. und 4.10.2017
Theater Haus im Park Bergedorf: Vorstellungen 17. Januar bis 19. Januar 2018 „Wie im Himmel“
Altonaer Theater: Vorstellungen 15. bis 25. November 2017 „Die Feuerzangenbowle“
Altonaer Theater: Vorstellungen 30. November bis 26. Dezember 2017 „Zum Glück gibt’s Freunde“
Hamburger Kammerspiele: Vorstellungen 3. Dezember bis 27. Dezember 2017 „Der kleine Rabe Socke: Alles meins“
Harburger Theater: Vorstellungen10. Dezember bis 23. Dezember 2017 „Tour de Farce“
Hamburger Kammerspiele: Vorstellungen 27. Dezember bis 7. Januar 2018
„Er ist wieder da“
Theater Haus im Park Bergedorf: Vorstellung 7. Januar 2018 „Diven“
Harburger Theater: Premiere 01. Februar 2018, Vorstellungen bis 10. Februar 2018
Theater Haus im Park Bergedorf: Vorstellung 22. Februar 2018 „Die Judenbank“
Altonaer Theater: Vorstellungen 4. bis 14. April 2018
„Die Analphabetin, die rechnen konnte“
Altonaer Theater: Premiere 14. April, Vorstellungen bis 27. Mai 2018