Nolde hoch 2 in Hamburg – der beste Kunstgenuss

Detail des Gemäldes „Im Hafen von Alexandrien“ aus dem Triptychon Heilige Maria Aegyptiaca, 1912. ©Nolde Stiftung Seebüll

Gleich zwei Ausstellungen in Hamburg befassen sich mit Emil Nolde. Er zählt zu den bekanntesten und auf Grund seiner nationalsozialistischen Überzeugung umstrittensten Künstlern der Klassischen Moderne. Der in Preußen geborene Künstler gilt heute als einer der großen Aquarellisten in der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Nolde ist bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl, die man in der Ausstellung im Bucerius Kunst Forum sehr gut bewundern kann. Die Ausstellung untersucht erstmals sein Frühwerk im Spiegel der nordischen Kunst. Rund 80 größtenteils zwischen 1900 und 1902 entstandene Werke Emil Noldes werden den Gemälden von nordischen Künstlerinnen und Künstlern dieser Zeit gegenübergestellt. Dazu gehören Georg Nicolai Achen, Anna Ancher oder Michael Ancher.

Das Gemälde „Melkmädchen“ entstand 1903. Fotos: Fotowerkstatt Elke Walford, Hamburg, und Dirk Dunkelberg, Berlin 
© Nolde Stiftung Seebüll 

Während seines Besuches der Weltausstellung in Paris entdeckte Nolde seine Faszination für die dort gezeigte Kunst Skandinaviens. Kurz darauf verbrachte er den Sommer 1900 im Fischerdorf Lild Strand an der Nordküste Jütlands. Dort entstanden fantastische Zeichnungen mit Strandläufern, Nachtwandlern und seltsamen Naturwesen. 

Nolde: Ein anderer Blickwinkel in der Kunsthalle

Die Hamburger Kunsthalle beschäftigt sich hingegen mit einem anderen Aspekt seiner Kunst. „Meistens grundiere ich mit Kreide“ präsentiert Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts zu dem Expressionisten Emil Nolde. Daran arbeitet die Hamburger Kunsthalle zusammen mit dem Doerner Institut der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde seit Herbst 2018.

„Herr und Dame im roten Saal“ entstand 1911. ©Nolde Stiftung Seebüll

Die Ausstellung zeigt Ergebnisse anhand von elf Gemälden. Sie gibt erstmals einen vertieften Einblick in die maltechnischen Besonderheiten Emil Noldes, die wichtig für das Verständnis seiner Werke sind. Welche Materialien verwendete er? Wie führte er den Pinsel? Nutzte er weitere Werkzeuge? Die Ausstellung beantwortet diese Fragen und zeigt, welchen Einfluss Material und Arbeitsweise auf die Bildwirkung hat. Die Kunst des Expressionismus führte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem neuen Umgang mit Farben und Formen und brach mit maltechnischen Traditionen. 

Kombi-Tickets für einen Besuch beider Ausstellungen sind über 
http://www.shop.buceriuskunstforum.de erhältlich.

Meistens grundiere ich mit Kreide
16.10.21 – 18.04.22
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall

Nolde und der Norden
16.10.21 – 23.01.22
Bucerius Kunst Forum
Alter Wall 12

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