Dass Hamburg schon im Mittelalter die Welthauptstadt des Biers war, mögen viele nicht wissen. Fest steht: Rund 1000 Liter pro Kopf und Jahr wurden in der Hansestadt damals von dem edlen Gerstensaft getrunken.
Auch heute noch spielt Bier in Hamburg eine entscheidende Rolle. Und damit auch die Brauereien. Holsten ist da ganz vorn mir dabei. Jetzt hat das Hamburger Traditionsbrauhaus eine neue Heimat gefunden: in Hausbruch. Gestern wurde die moderne Anlage eingeweiht. Hier werden künftig rund 3000 Fässer Bier pro Tag gebraut, 100 Millionen Liter kommen übers Jahr zusammen.
Moderne schlägt Tradition: Damit kehrt die Holsten-Brauerei ihrem traditionellen Standort den Rücken. Seit der Firmengründung im Jahr 1879 war sie in Altona beheimatet. Die Anwohner werden den Umzug mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen. Lachend, weil auf dem alten Brauereigelände neue Wohnungen entstehen sollen und auch, weil sich die schweren Brauereilaster jetzt nicht mehr durch die schmalen Straßen Altonas quälen müssen.
Drei Dinge sind Hamburg jedoch auch nach dem Umzug der Holsten-Brauerei geblieben: natürlich das gute Bier. Dann die Biersteuer, über die sich vor allem Bürgermeister Peter Tschentscher freute. Und vor allem die Wappenfigur der Brauerei. 1879 wurde der vorwärts strebende Holstenritter mit Schwert in der rechten Hand auf einem Pferd sitzend, mit dem linken Arm das große Schutzschild haltend, zum Warenzeichen angemeldet.