Ein quietschbuntes, funkelndes und fröhliches Plädoyer für mehr Toleranz. Mit diesem Satz lässt sich das Musical „Kinky Boots“ wohl am Besten zusammenfassen, was in Hamburg fulminante Erfolge feiert.
Die Geschichte spielt im englischen Northampton. Eine Stadt, die traditionell als Hochburg der Schuhfabriken gilt. Eine solche besitzt auch die Familie Price. Doch als Erbe Charlie eines schönen Tages sein Erbe antreten will, stellt er fest: Es ist kurz nach zwölf – die Fabrik steht schon mit anderthalb Beinen in der Pleite. Rettung naht, aber nicht etwa in Gestalt einer guten Fee, sondern in der von Simon, Pardon Lola. Die Drag-Queen beklagt sich nämlich bei Charlie über die Unmöglichkeit, High Heels in ihrer Größe zu bekommen, die auch das Gewicht eines Mannes tragen können. In Charlie reift eine Geschäftsidee…
Allerdings reagiert die Belegschaft nicht sonderlich begeistert auf Charlies Pläne und noch viel weniger auf Lola, die er als Designer mitgebracht hat. Vor allem die Männer reagieren mehr als skepisch auf Lola. Doch auch die Drag Queen ist nicht immer so schlagfertig und witzig, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn ihr gehen die Anfeindungen, denen sie durch ihr Umfeld ausgesetzt ist, sehr nahe.
Genau von diesen emotionalen Momenten lebt „Kinky Boots“ und hält dabei wunderbar die Waage zwischen bester Unterhaltung und Nachdenklichkeit. Einen wesentlichen Anteil an dem riesigen Erfolg von „Kinky Boots“, das unter anderem mit sechs der renommierten Tony-Awards ausgezeichnet wurde, ist neben der Geschichte auch die Musik. Die hat keine geringere als Cyndi Lauper geschrieben. Die Sängerin machte mit Songs wie „Girls just want to have fun“ oder „True Colors“ Weltkarriere und hat sich schon längst einen hervorragenden Namen als Songwriterin gemacht. In Hamburg gastiert das Musical ab Dezember 2017 im Stage Operettenhaus, direkt am Spielbudenplatz, ist also bestens zu Fuß oder mit der U3 zu erreichen. Haltestelle ist dann St. Pauli.