Foto: © Tela von Mücke Sophie„Die Liebe zum Theater. Zum Berlin der Goldenen 20er. Und zu einem Mann. Ihrem Mann. Die Machtergreifung 1933. Eine Trennung. Die Flucht nach Kanada. Eine erfolgreiche Bühnenkarriere. Begleitet von 20 Jahren Sehnsucht. Das Salz des atlantischen Ozeans. Eine Rückkehr. Und ein Wiedersehen. All das steckt in dieser alten Seekiste, die einmal der französischen Schauspielerin Sophie gehörte. Und es ist noch Platz für so viel mehr.“ Foto: © Tela von MückeFasziniert von der Geschichte hinter dem Möbelstück entwickelte sie eine Idee, die es so bisher noch nicht gab: Sie bietet Möbel und Accessoires von den Goldenen 20ern bis zu den 80er Jahren, teils zum Verkauf, teils zum Verleih. Das sind Stücke, in die sie sich selber verliebt hat, hinter denen eine individuelle Geschichte steht, die man ihnen auch ansieht. Jeder Kratzer, jeder Fleck, Aufkleber oder jedes Brandzeichen erzählt von Ort und Zeit, in der das Möbel hergestellt und benutzt wurde, aber auch von vorherigen Besitzern, ihrem Leben und ihren Leidenschaften. Natürlich kann man sich auch mit Ikea einrichten, aber: „Heutzutage“, findet sie, „leiden Menschen darunter, dass sie zu wenig Zeit haben, um den Dingen eine Bedeutung zu schenken. Den Wert eines Lebens macht doch aus, dass es Bedeutung bekommt. Mit den Geschichten der Möbel gebe ich ihnen eine Bedeutung zurück.“ Foto: © Tela von MückeRockabillyIhre Affinität zu alten Möbeln kommt nicht von ungefähr. Aufgewachsen zwischen Antiquitäten und der immer wieder gern erzählten Geschichte über ihren Großvater Hellmuth von Mücke, der während des I. Weltkrieges auf der kaiserlichen „Emden“ diente und als „Gentlemen of the war“ zur Berühmtheit wurde, hat sie sich schon früh für Familiengeschichte beigeistern können. Schließlich konnte ihr Großvater auch das Steuerrad retten, das sich immer noch im Familienbesitz befindet.
Bisher sind ihre Möbel online zu sehen, aber sie denkt auch, wenn sich die Möglichkeit bietet, über einen Popup-Store nach. Noch fehlt aber eine Preisliste – und das ist nicht so einfach. „In jedes dieser Möbelstücke habe ich mich verliebt, und am liebsten würde ich alles behalten. Was ich anbiete, ist auch ein Teil von mir geworden, deshalb fällt es schwer, sich davon zu trennen. Aber genau deshalb sind meine Möbel so kostbar. Und das ist mein Konzept. Eine Herzensangelegenheit eben.“