Im Herzen Hamburgs, genauer gesagt zwischen Stadthausbrücke, Große Bleichen und Neuer Wall hat mit dem Tortue im Sommer 2018 ein Hotel eröffnet, dass sich dem puren Genuss verschrieben hat – ganz gleich, ob es um die Zimmer, die Bars oder die Restaurants geht. Von diesem Anspruch zeugt übrigens bereits der Name: „Tortue“ bedeutet übersetzt Schildkröte und eben diese Tiere führten Dandys zu Zeiten Napoleons in Hamburg an der Leine spazieren.
Mit viel Durchhaltevermögen und motivierten Mitarbeitern haben es die Macher um Geschäftsführer Marc Ciunis geschafft, die Krise bisher zu bewältigen. Wir sprachen mit dem Hotelier aus Leidenschaft.
Hat sich das Ausgehverhalten der Hamburger durch Corona verändert und wenn ja: Was meinen Sie, wo jetzt die Schwerpunkte liegen?
Die Gäste sind extrem dankbar, dass man wieder ausgehen bzw. essen gehen kann. Wir erleben gerade eine enorme Wertschätzung und die Gäste tendieren eher zu höheren Qualitäten und damit auch Preisen, denn alle haben so lange verzichten müssen und wollen sich nun “belohnen”.
Sie haben die Hamburger Originale mit ins Leben gerufen. Was steckt dahinter und was wollen diese erreichen?
Die Initiative der Hamburger Originale will im ersten Schritt erreichen, mehr Gäste und Kunden von Hamburg zu begeistern und dadurch mehr Kaufkraft in unsere Hansestadt zu bringen. Zusätzlich wollen wir auch für Hamburger:innen neue Perspektiven auf Hamburg erwecken und dadurch erreichen, dass gesehen wird, wie schön Hamburg ist und man gar nicht weit verreisen oder wegfahren muss! Support your Locals!
Was wünschen Sie sich als Unterstützung für Gastronomie und Hotellerie von der Stadt?
Ich würde mir mehr zielgerechte Maßnahmen wünschen, die zum einen die Hamburger:innen in Hamburg hält und die den Tourismus für Hamburg ankurbeln. Den Attraktivitätsgrad steigern. Gerade jetzt, wo das internationale Reisen noch nicht erlaubt bzw. eingeschränkt ist sollte man agieren und mehr Werbekampagnen in Deutschland starten.
Apropos Hotellerie: Was reizt Sie besonders an diesem Berufsfeld?
Der Umgang mit Menschen aus aller Welt, ob als Gäste oder Kollegen und Mitarbeiter! Außerdem die Befriedigung meines sehr ausgeprägten Qualitätsanspruchs!
Würden Sie jungen Menschen heute noch dazu raten, ins Hotelfach zu gehen – und wenn ja, warum?
Unbedingt! Alle Berufe, die Menschen in der Gastronomie erlernen können, sind wunderbar. Ob als Koch, Restaurantfachmann oder in allen Bereichen der Hotellerie und der Eventbranche. Wenn man gerne im Team arbeitet und Freude an Kommunikation mit Gästen und Kollegen hat, außerdem kreativ an Problemlösungen herangeht usw. gibt es, zumindest für mich, keinen besseren Beruf auf der Welt. Unsere Berufe in der Branche sind um ein Vielfaches besser als Ihr Ruf!
Was sind Ihre persönlichen Lieblingsplätze in Hamburg?
Wenn uns der Tatendrang weckt und wir bei den ersten warmen Sonnenstrahlen die Abenteuerlust spüren, zieht es uns nicht selten zum FIKKI BEACH, oder auch SUP-Legion, am Mühlenkamp. Die Alster paddelnd erkunden, und zwar im Stehen, das kann man hier von der Pike auf Lernen oder sich direkt dem Alsterufer entlang dem spannenden Erlebnis hingeben.
Gehen Sie gerne ins Museum und wenn ja: in welches?
Die Hamburger Kunsthalle ist für mich eindeutig das schönste Museum und ein Ort der Ruhe und Entspannung!
Haben Sie (außerhalb des Hotels) ein Restaurant, was Sie besonders schätzen?
Ich gehe privat sehr gerne in die Neumann`s Weinbar, liebe die Küchenfreunde und mediterran das Positano in Eppendorf.
Was sollte in Hamburg besser werden?
Wenn der Tourismus wieder gut funktioniert, das Nachtleben wieder bebt und die Kulturschaffenden vor Engagements nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist…. NICHTS!