Das meint und sagt der der Bürgermeister, spricht er über die Wohnungspolitik in Hamburg. 6000 Wohnungen im Jahr sollen entstehen, und das geschieht auch Jahr für Jahr.
Eine wachsende Stadt, Stadtentwicklung mit der Perspektive in einigen Jahren eine Stadt wie Freiburg oder Lüneburg mit 250tsd Einwohnern aufzunehmen. Das an vielen Stellen rangeklotzt wird ist jedem Sehendem offensichtlich. In Hamburg freut man sich traditionnell über Backstein, das passt immer. Architekten und Bauherren arbeiten wie auch aus der Softwareindustrie gelernt, scheinbar mit Algorithmen. Eine belanglose Uniformität in vielen Quartieren macht sich breit. Quadratisch praktisch – langt. Ästhetik und hanseatische Vielfalt lassen an Erkern, Walm-, und Mansardendächern vermissen, sie sind im verdichtetem Optimierungsprogramm der Verantwortlichen nicht vorgesehen. Reich an Kaufkraft für den Quadratmeter, arm an angebotener Vielfalt, das Hamburg das wir sehen wollen sollte vielschichtig und vielfältig sein. Stadtplanerische TETRIS spielende Architekten, Makler und Bauherren ohne spielerisches Verständnis füreinander oder dem Großen und Ganzen, beherrschen momentan das größte Erscheinungsbild der Stadt. Es ist verständlich, dass Schuld an optischer Monotonie nicht ein einzelner Berufsstand hat und liegt im Zweifel beim anderen. Sichtbares der optischen Umweltverschmutzung sind Hamburger und Gäste, die wegen der Vielfalt hier her kommen oder herziehen.
Wenn Weltstädte Vorbild sein sollen, in Hamburg aber in großen Quartieren wir dem baulichen Mittelmaß von Kleinwülferodes Neubaugebiet entsprechen, sollten wir das Thema Verdichten um jeden Preis überdenken.
Randbemerkung: Hamburg hat 50%Singlehaushalte und sie leben auf mehr Quadratmetern als manche 4 köpfige Familien in Billstedt – Luxusprobleme der Wohnungsnot.
Die Hafencity ist für die Vielfalt der Klötzchenstruktur und des Experimentierprogrammes der Architekten noch ein positives Quartier. Auch wenn es bei vielen der geführten Gruppen durch das Quartier herauszuhören ist dass sich hier doch die Architekten einen Spielwiese gebaut haben und ihrem persönlichen Selbstverwirklungstripp gefolgt sind.
Die Durchmischung zwischen Wohnen und Arbeiten ist durchaus gegeben. Der ehemalige Vorsitzende des Tourismusverbandes, Thomas Magold, und ehemaliger BMW Niederlassungsleiter hat hier sein Quartier gefundenen. Die moderne Architektur in unmittelbarer Nähe zur Speicherstadt steht im wunderbaren Kontrast zur uniformen Backsteinkultur der Speicherstadt. Dieses geschlossene architektonische Viertel bewirbt sich für die Auszeichnung zum Unesco Weltkulturerbe. Hier hat der Besucher viel Freude am Betrachten der Backsteine, Kupferdächer, Erker, Durchmischungen von unterschiedlich gebrannten Backsteinen. Unterschiedliche Fensterformen, gleiches Erscheinungsbild bei unterschiedlichen Bauabschnitten. Die Stadtplaner von damals hatten auch damals das Ganze im Blick. Es ist schon eine Kunstform das Zweckmäßige mit dem Abwechslungsreichen in eine architektonische Balance zu bringen. Schumacher, der großen Hamburger Stadtplaner der 20er Jahre, der es Verstand Masse und Klasse in Einklang zu bringen. Planetarium oder UKE oder Barmbeck Nord. Damals entstand etwas, was heutzutage genauso gut oder besser gelingen müsste!
Ein Verlangen nach nur Verdichten kann es nicht geben wenn nicht Köpfe mit anpacken, die nicht nur abdichten, im Sinne von Abarbeiten, sondern etwas Verdichten, dass dem Ruf der Stadt als eine VIELschichtige im doppeltem Sinne auch angesehene Stadt ausmacht!