Immer wieder stockt mir der Atem, wenn ich das unglaubliche Gebäude des Museum für Völkerkundemuseum hier in Hamburg betrete. Die hohen Decken, der schöne Boden und das alte Holz. Hinzu kommt dieser wundersame Geruch, der wie eine Mischung aus Museum und Räucherstäbchen riecht. Die Räucherstäbchen sollten mir an diesem Abend tatsächlich noch begegnen, der übliche Museumsbesuch blieb aus.
Diesmal versuchte ich mich auf eine andere Art und Weise einer fremden Kultur zu nähern.
Mit meiner Freundin im Schlepptau geht es vorbei an den üblichen Ausstellungsräumen und hinein in das Restaurant, wo schon eine Bühne und ein wunderbar duftendes Buffet auf uns wartet.
Herzlich willkommen heißt uns heute die südamerikanische Kultur. Mit einem leckeren Essen und einem kleinen Theaterstück versuchen sie uns ihre Bräuche etwas näher zu bringen.
Noch bevor das Buffet eröffnet wird, werden die familiären Verhältnisse deutlich. Überall werden Küsschen verteilt und strahlende Gesichter sind zu erkennen. Begrüßt wird jeder einzeln von einer Dame, die tatsächlich mit einer etwas größeren Version des typischen Räucherstäbchen herumgeht.
Dann wird das Buffet geplündert. Gefüllt mit vielen leckeren Spezialitäten. Da ist tatsächlich für jeden etwas dabei! Vom scharfen Dip für die Tortilla-Chips bis zur Guacamole, über Burritos und Salat bis hin zum Chili con und Chili sin carne.
Die Getränkewahl bleibt einem frei überlassen. Da gibt es die typisch Deutschen, die am Samstagabend auf ihr kaltes Bier bestehen und die, die sich etwas mehr auf den Kulturaustausch einlassen und den herkömmlichen Mate-Tee genießen.
Das darauffolgende Theaterstück lebt durch die Musik und Tänze. Die Theatergruppe, aus acht Personen bestehend, erzählt die Geschichte über den Ursprung der Menschheit.
Das besondere ist, dass das Theaterstück auf Spanisch und Deutsch ist. Ich bin etwas überrascht, dass selbst ich mit meinem Schulspanisch auch die spanischen Sequenzen gut verstehe.
Das Theaterstück endet im tosenden Applaus und einem großen Dankeschön. Die familiären und herzlichen Töne, die uns schon von Beginn an begegneten, werden auch hier deutlich. Die Schauspieler werden persönlich vorgestellt und es ist tatsächlich zu erkennen, das eine kunterbunte Mischung an Leuten aus allen Ecken des südlichen Kontinents an dieser Kulturbegegnung mitgewirkt haben.
Das Resümee des Abends: Öfter mal rausgehen und abseits der klassischen Museumsbesuche das kulturelle Leben erkunden!
Das kulinarische Entertainment hat nicht nur mich, sondern auch meine Freundin begeistert.
Die Musik, das Essen, die Gerüche, ja die ganze Atmosphäre hat uns in eine noch unbekannte Welt entführt und verzaubert.
Dieser Abend hat gezeigt, dass man den zwischenmenschlichen und kulturellen Austausch noch auf eine ganz andere Ebene bringen kann, die es sich lohnt zu erkunden.