Helden der Medizin: Schach dem Virus!

Helden der Medizin: Schachbrett mit Ärzten
Das Schachbrett stammt aus dem Medizinhistorischen Museum

Seit der Corona-Krise gibt es ein neues Wort, was jeder von uns schon mal benutzt hat: „systemrelevant“. Darunter werden Berufsgruppen zusammengefasst, ohne die es in der Krise wirklich düster aussehen würde. Verkäuferinnen in den Supermärkten beispielsweise. Aber vor allem Ärzte und das Pflegepersonal, das sich rund um die Uhr um die Corona-Kranken Hamburgs kümmert.

Mehr im Hintergrund, aber genauso wichtig wie die Frontkämpfer: die Forscher am Universitätsklinikum Eppendorf, kurz UKE genannt. Hier werden unter anderem Studien zu einem Corona-Impfstoff durchgeführt. Darüber hinaus erhalten bestimmte stationäre Patienten im Rahmen einer weiteren Studie das Ebola-Medikament Remdesivir. Dieses Mittel kann zwar nicht verhindern, dass das Virus in die Zellen gelangt, aber es hemmt die Vermehrung des Viruserbguts im Lungengewebe.

Ebenfalls neue Wege geht Hamburg auch bei der Erkennung von Corona. In In Hamburg-Bergedorf hat unlängst Drive-In-Testzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Dort können sich pro Tag bis zu 100 Menschen auf das Virus testen lassen. Getestet wird aber nur, wer eine Überweisung von einem der 40 teilnehmenden Bergedorfer Hausärzte hat.

Rückblick auf die schlimmste Seuche in Hamburg

Helden der Medizin: Medizinhistorisches Museum Hamburg
Das Medizinhistorische Museum gehört zum UKE

Zurzeit ist das Medizinhistorische Museum des UKE natürlich geschlossen. Es lohnt sich aber, einen Besuch vorzumerken, wenn die Kontaktsperren gelockert werden. Denn in dem neuen Ausbildungsteil „Fortschritt und Erfassung“ präsentiert sich die wechselvolle Geschichte der öffentlichen Gesundheit in den Jahren 1890 bis 1930.

Vor mehr als 125 Jahren forderte in Hamburg Europas letzte große Cholera-Epidemie über 8 600 Tote. Die Hafenstadt wurde zum Symbol der verkommenen, ungesunden Großstadt. Ohne adäquate Wasserversorgung und mit Slums, in denen Tuberkulose grassierte.

In den 1920er Jahren aber entwickelte sich das Schlusslicht urbaner Sanierung zu einer Vorzeigemetropole. Lebensbedrohliche Krankheiten verschwanden durch Prävention, die Säuglingssterblichkeit wurde halbiert. Der Aufbau einer effektiven Gesundheitsfürsorge war einer der größten Erfolge der jungen Weimarer Demokratie .

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