Hanseatische Leichtigkeit – Kreativität, Kochkunst, Klamotten und Kurioses am Fuße des Fernsehturms


„Wenn Du von der Feldstraße in die Glashüttenstraße, oder von der Karolinenstraße in die Marktstraße abbiegst, bist Du schlagartig in einer anderen Welt. Bunt, ein bisschen schräg und ziemlich lässig empfängt Dich das Karolinenviertel, das wir Hamburger einfach nur Karoviertel nennen. Der Charme des Quartiers wird Dich im Handumdrehen gefangen nehmen“.

Hand aufs Herz, die meisten Hamburger kommen selten oder nie hierher. Auch Touristen grasen meistens eher die üblichen Verdächtigen, wie Reeperbahn, Hafen, Alster & Co ab. Doch wer sich einmal die Mühe – ach was Mühe, das Vergnügen macht durch die überschaubare Anzahl der kleinen Straßen zu schlendern wird authentische Hanseatische Lebensart jenseits des Mainstreams erleben und genießen. Es herrscht eine geradezu greifbare Freundlichkeit und Gelassenheit. Anwohner und Ladenbetreiber scheinen eine verschworene, von gegenseitiger Toleranz geprägte Gemeinschaft zu bilden und verstehen es, dem Besucher das Gefühl zu geben ein Teil davon zu sein.

Das Karoviertel ist wunderbar unaufgeregt, nicht edel durchgestylt und nimmt sich selbst nicht so wichtig. Dennoch selbstbewusst und trotz des bunten Erscheinungsbildes irgendwie geradlinig.
Eine Hamburger Kreativ-Keimzelle, wie sich an den liebevoll und ungewöhnlich eingerichteten vielen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants erkennen lässt. Hier wartet manch Skurriles, Besonderes, Seltenes, Schönes und Köstliches darauf entdeckt zu werden. Aber die Kreativität lässt sich auch auf den Straßen, in Höfen und Gärten erleben. Wer mit offenem Auge durchs Viertel geht, findet einige kuriose, einzigartige und charmante Beweise dafür. Klar, dass das Quartier, gelegen zwischen Messehallen, Schlachthof und Heiligengeistfeld, auch viele Künstler, Media-Unternehmen und Agenturen beherbergt.

Es ist schon eine besondere Atmosphäre hier. Es ist nicht wichtig was Du bist, sondern wer Du bist. Es schwebt diese gewisse Leichtigkeit des Seins im Karoviertel. Aber das war nicht immer so, der Stadtteil kennt auch andere Zeiten, galt bei seiner Entstehung als Armenviertel, gehörte noch nicht mal richtig zu Hamburg und war gelegentlicher Spielball von Politik und Wirtschaft. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die wird schon in den Geschichtsbüchern erzählt.
Ganz bestimmt hat die bewegte Vergangenheit des Karoviertels seine Gegenwart geprägt und wer aufmerksam auf Höfe und Fassaden schaut kann eine kleine Zeitreise machen. Aber das wichtigste ist, dass man sich einfach vom Karoviertel ein wenig verzaubern lässt, dass man den Charme auf sich wirken lässt, sich an Menschen und Architektur erfreut, eintaucht in die Atmosphäre und sich lächelnd in hanseatischer Leichtigkeit übt.

Also dann, wir sehen uns im Karoviertel!
Cord Schumann

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