Touristen verbinden Hamburg vor allem mit der Elbe, der Alster, dem Michel und der Reeperbahn, doch das ist längst nicht alles, was die Hafenstadt zu bieten hat. Aber was diese Besonderheiten, die unsere Metropole hat, die es woanders nicht gibt? Was macht sie so besonders, dass sie sich diesen einen besonderen Platz in unserem Herzen reserviert hat? Hier sind sechs kleine Eigentümlichkeiten von Hamburg.
Der Schwanenvater
Im Sommer an der Alster, Schwäne wohin das Auge reicht und in ihrer weißen Pracht umherschwimmend. Doch wohin gehen sie eigentlich sobald es kalt ist? Die kälteren Jahreszeiten sind für die Tiere nämlich alles andere als angenehm und normalerweise besonders vom Hunger geprägt. In Hamburg scheinen die Schwäne ganz plötzlich einfach alle verschwunden zu sein über die Herbst- und Winterzeit. Sobald es dann wieder angenehm draußen ist, sind sie wieder in alter Frische auf dem Wasser zu entdecken.Was ist ihr Geheimnis?Es heißt Olaf Nieß und er ist theoretisch gar kein Geheimnis, es wissen nur nicht so viele davon. Sein Job besteht darin jeden einzelnen Schwan in einen Kahn auf das sanfte Stroh zu betten, sowie diese dann in ihr Winterquartier zu schippen, wo sie dann gefüttert und versorgt werden.
Das etwas anderes Denkmal
Ein kleines Hamburger Original errichtet im Schatten des Michels.“Dein Leben war sauer wie die Zitronen, soll sich das Erinnern an dich lohnen? Dein Schicksal erinnert an all die Leute, für die das Glück gar keine Zeit hat.“, so die Denkmaltafel der Zitronenjette, wobei es dort auf Plattdeutsch geschrieben steht.Es soll an eine Frau erinnern, dessen Leben von Anfang bis Ende kein leichtes war. Henriette Johanne Marie Müller wurde nur 1,32 Meter groß, wog keine 35 Kilogramm und war körperlich, sowie geistig zurückgeblieben. Ihre Familie zog nach Hamburg, wo sie dann mit ihrer jüngeren Schwester zusammenzog. Mit dem Ausruf „Zitroon, Zitroon, frische Zitroon!“ verdiente sie sich tagsüber ihren Lebensunterhalt. Nachts trieb sie sich in den Bars von St.Pauli rum und verfiel immer mehr dem Alkohol, bis sie wiederholt betrunken von der Polizei aufgegriffen wurde. Letztendlich wurde sie in die Irrenanstalt Friedrichsberg eingewiesen, wo sie auch verstarb.
Peter mein Name
Ein Polizeiwagen mit Vornamen? In Hamburg völlig normal. Woher der Peterswagen seinen Namen hat, ist eine durchaus amüsante Geschichte. Wir schreiben das Jahr 1946, es ist also kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, und um den ersten Funkstreifenwagen zum Einsatz zu bringen, benötigten die Hamburger Behörden die Genehmigung der britischen Besatzungsmacht. Es ging also ein deutscher Beamter, mit Englisch Skills welche wahrscheinlich mehr schlecht als recht waren, zu einem britischen Offizier. Diesem musste er nun erklären, was Sache ist: „Patrolcars, Sir“. Der Brite hatte nicht den geringsten Schimmer was der Deutsche versuchte zu sagen. Dieser fängt nun an sein Anliegen zu buchstabieren: „Listen, Sir `P` like Peter“. Aus unbekannten Gründen war die Antwort des Briten daraufhin nur: „Oh I know, Peterswagen“. Nach diesem Satz genehmigte er den Einsatz und der Name hat sich eingebürgert in der Hansestadt.
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Geisterfahrer voraus
Eine Einbahnstraße, die zweimal täglich ihre Richtung wechselt – die Sierichstraße. Vormittags, wenn die meisten Autofahrer zur Arbeit müssen, geht es Richtung Innenstadt, um Punkt 12 Uhr wechselt die Richtung dann und es geht hinaus. Clever, aber mit Risiken. Dies kann nämlich nicht nur Autofahrer, sondern auch die meisten Navigationssysteme verwirren. Besonders wenn es Mittag schlägt und die Richtung sich wechselt, häufen sich die Geisterfahrer. Wessen Uhr geht auf die Sekunde genau und wessen nicht?
Moin, Moin!
Gäste begrüßt man an seiner Tür, Punkt. So ist es in unserer Gesellschaft nunmal und daran wird sich in naher Zukunft auch nichts ändern. Im Hamburger Rathaus läuft es etwas anders vonstatten. Egal wie bedeutend oder einflussreich jemand auch sein mag, bevor der Hamburger Bürgermeister die Hand zur Begrüßung gibt, müssen die steilen Stufen der Rathaustreppe erklommen werden. Die einzige Ausnahme, die je gemacht wurde, war im Jahre 1965, als die britische Königin zu Besuch kam.Ob wir je wieder eine solche Ausnahme miterleben werden?
Weltoffenes Hamburg
Wer in Berlin lebt, ist ein Berliner, so einfach ist das. Wenn man dagegen in Hamburg lebt, ist man nicht sofort ein Hamburger. Hier ist das ganze Unterfangen nämlich einen Ticken komplexer.Zuallererst gibt es den sogenannten „Quiddje“, so werden alle neuen Bürger genannt, welche in das Venedig des Nordens hinzugezogen sind.Doch auch unter den Hamburgern wird noch einmal differenziert.Ein geborener Hamburger ist jemand, der naja in der Hansestadt geboren wurde, ein gebürtiger Hamburger dagegen wird jemand bezeichnet der Mitbürger aus Überzeugung ist und als ein Geborener (mit großem „G“) kann man sich nur ausweisen, wenn man aus einer renommierten Hamburger Familie stammt.Sobald man sich einmal den Überblick verschafft hat, über die ganzen verschiedenen Arten von Hamburgern, ist es doch eigentlich ganz einfach.