Hamburg entdecken – Die Elbsegelei: Maritimes Abenteuer in der Großstadt

Manchmal muss erst etwas passieren, damit man sein Leben auf neuen Kurs bringt. So ging es auch Holger Brauns. Zweimal erlitt er einen Hörsturz, dann beschloss er, umzusatteln: Aus dem Musikproduzenten und Tontechniker wurde ein Skipper, der auf der Elbe unterwegs ist. Das klingt zunächst einmal nicht so außergewöhnlich. Ist es aber: Denn Holger Brauns ist der Einzige, der in Hamburg mit dem Segelschiff Sightseeingtouren auf der Elbe anbieten darf – und Hafenrundfahrten. Bis es so weit war, musste er allerdings etliche Hürden nehmen: Ein halbes Jahr lang hat es gedauert, bis der begeisterte Segler alle Genehmigungen und Abnahmen für sein Boot zusammen hatte. Dann konnte es endlich losgehen und wer mit Holger Brauns unterwegs ist, erlebt tatsächlich eine einzigartige Tour: So dicht am Wasser wie auf seiner „Zandaam“, einer 13 Meter langen Yacht des Typs Bavaria 42-3 mit der er seine Touren macht, ist man sonst nirgendwo. Auch nicht auf einer der zahlreichen Barkassen, die Elbe und Hafen bevölkern.
Die Tour beginnt am Sportboothafen an den Landungsbrücken. Langsam gleitet die Yacht in Richtung Elbe, lässt hier und da eine Barkasse passieren, und nimmt Kurs auf die Lebensader der Hansestadt. Dann setzt Holger Bruns das Großsegel, sanft neigt sich die Zandaam zur Seite, beginnt zu kreuzen und nimmt Kurs auf Blankenese. Der Lärm der Stadt wird nach und nach zu einem leisen Hintergrundgeräusch, nur das Gluckern des Wassers und das leise Knattern des Segels ist zu hören. Doch bei Holger Brauns darf man nicht nur dieses einzigartige Flair genießen: Wer mag, darf sich auch selbst als Skipper versuchen und das Steuer in die Hand nehmen. Angst davor, den Segler nicht zu beherschen, muss dabei niemand haben. Holger Brauns ist ausgebildeter Segellehrer und kann nicht nur erklären, wie alles an Bord funktioniert, sondern auch eingreifen, wenn mal etwas schief läuft.
Doch wer den Törn über die Elbe einfach nur genießen möchte, kann natürlich auch das tun: den Möwen bei ihren waghalsigen Flugmanövern zuschauen, den Blick schweifen und die Seele baumeln lassen – das gelingt an Bord der Segelyacht wie von selbst.
Eine Tour mit der Elbsegelei dauert zwischen vier und acht Stunden. Start ist entweder der City Sporthafen Hamburg an den Landungsbrücken oder Wedel. Zu den Zielen gehören unter anderem Övelgönne, Teufelsbrück, Willkomm-Höft, Teufelsbrück oder der Rüschkanal. Dabei kommt die Zandaam auch an Orte, die mit einer Barkasse nicht angefahren werden dürfen – das macht diese Form von Elbe-Erkundung übrigens auch für Hamburger interessant. So führt der Segeltörn „Blankenese“ zum Beispiel vom Sportboothafen vorbei an den Trocken-Docks und Containerschiffen im Hamburger Hafen, vorbei an Övelgönne und Teufelsbrück bis ins Mühlenberger Loch. Gegenüber liegt das pittoreske Stadtviertel Blankenese mit dem berühmten Treppenviertel vor der Elbinsel Schweinesand. Einen ganz besonderen Charme bekommt diese Tour, wenn sie als Dämmertörn unternommen wird.
Die Touren von Wedel führen vor die Tore Hamburgs und garantieren vor allem herrliche Naturerlebnisse vor den Inseln Hanskalbsand und Schweinesand mit ihren schönen Stränden.
Darüber hinaus haben Segelfans und solche, die es werden wollen, auch die Möglichkeit zu mehrtägigen Törns, beispielsweise nach Stade oder Glücksstadt. Natürlich gehört auch ein wenig Theorie zum Segelvergnügen: Eine Einweisung in das Boot, Navigation, Wetterkunde und Sicherheit stehen ebenfalls mit auf dem Programm. Nähere Informationen und Buchungen gibt es auf der Homepage: http://www.elbsegelei.de

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