Wer kennt es nicht, das Verlangen nach einer zauberhaften Kleinigkeit. Gerne mal nach dem Essen, für die Naschkatze zwischendurch oder sonntags zum Kaffee. Die Deutschen, essen im Schnitt 32 kg Süßkram pro Jahr. Die Lust hält an und für jedes Leckermaul lässt sich etwas finden. Versprochen! Hier eine Zusammenfassung, der schönsten Versuchungen in und um Hamburg.
Restaurant & Café Witthüs
Schon mit den ersten Schritten landet man in einer romantischen Vergangenheit. Mitten im Hirschpark in Nienstedten. Der Weg zum Witthüs, dem mehr als 250 Jahre alten Reetdachhaus, führt durch einen typisch norddeutschen Bauerngarten mit niedrigen Buchsbaumhecken und Rosensträuchern. Betritt man das Haus, steht man mitten in der guten Stube! Liebevoll eingedeckte Tische und freundliche Mitarbeiter laden ein, länger zu bleiben.
Mit etwas Glück lassen sich noch die letzten Sonnenstrahlen im Garten einfangen. Nachmittags bietet das Witthüs köstlichen Kaffee und die bekannte Spezialität „Qualle auf Sand“. Im Garten fällt der Blick auf das prächtige klassizistische Kaufmannsgebäude von J. C. Godeffroy, etwas weiter auf die schöne Landschaft des Parks. Abends kocht Küchenchef Suresh Sivlingm aus Sri Lanka mit vielen Kräutern für die Gäste des Hauses.
Die Pâtisserie
Ottensen, das kleine Paris Hamburgs und Zuhause von vielen Boutiquen, Restaurants und Cafés. Gegenüber der Fabrik findet sich hier „Die Pâtisserie“. Gute Pariser Schule mit Vielfalt. Bei Pierre Ouvrard schlagen so einige Gouremt-Herzen höher, von Baguette und Croissants, süßen Tartes, über Mignardises oder Macarons bleiben keine Wünsche offen. Echte Spitzenqualität, jeden Tag frisch gefertigt und mit Liebe gebacken.
Was einmal die Cupcakes waren, sind jetzt die allseits beliebten Macarons, aus Basier, Mandelmehl und Puderzucker. Für jede Geschmacksrichtung gibt es hier das etwas. Macarons au Citron oder Pistache schmelzen dabei auf der Zunge, aber auch die Tarte au Chocolate ist zum niederknien. Was hier am besten schmeckt, ist schwer zu sagen. Wer sich einmal durchprobiert, verliebt sich in jedes Gebäck. Sobald die Tür offen steht, zieht ein lieblicher Duft die Straße runter, der jeden in seinen Bann zieht. Wer Lust auf Flair und eine süße Versuchung mit Atmosphäre hat, ist hier am richtigen Ort.
Claus Kröger
Alles zum Wohlfühlen. In einem wunderschönen Laden, der als Familienbetrieb bereits in der vierten Generation seit 1924 in der Großen Bergstraße Altona geführt wird. Das ist Claus Kröger. Die verzehrbare Vielfalt in Zahlen: über 300 verschiedene Schokoladen, 50 wechselnde Pralinenvariationen, über 500 Tees und ausgewählte Weine, Gebäck, Olivenöl, Kaffee. Die Auswahl an Köstlichkeiten ist fast wie ein Reisetagebuch des Herrn Kröger, der in Deutschland, Österreich, Frankreich und England die regionalen Schätze einsammelt und seinen Kunden präsentiert. Hier schlagen nicht nur Kinder Herzen höher. Einfach großartig.
Dolce Villa
Dolce Vita in der Dolce Villa. In einer der schönsten Straßen Hamburgs, der Wohlers Allee findet sich ein kleiner, feinen Laden mit süßer Feinkost, Gebäck, Kuchen und Kaffee zum mitnehmen. Heißer Tipp: handgeschöpfte Schokolade, gefüllt mit Single Malt Whiskey von Schell und diverse Schokopralinen. Unbedingt probieren sollte man auch die Croissants – direkt aus Frankreich – sie zergehen wie Butter auf der Zunge. Und auch die Augen dürfen genießen. Der Laden wurde von der Hamburger Künstlerin Jeannine Platz persönlich mitgestaltet und einige kleine Kunstwerke von ihr gibt es sogar zum Mitnehmen. Ein Kleiner Tipp noch zum Schluss: jeden Samstag zwischen 14-16 Uhr gibt es in der Dolce Villa Kuchenstunde. Köstliche Kuchen nach besonderen Rezepten fürs Wochenende. Die Woche hat einfach viel zu wenige Samstage.
Lakritzerie
Am Winterhuder Marktplatz gelegen, befindet sich im Souterrain für alle Liebhaber von Lakritz das Paradies. Auf 35 Quadratmetern finden sich in wunderschönen Dosen, Gläsern und Körben. Inzwischen mit über 500 verschiedene Angebote rund um das Lakritz: Würziges Lakritz mit Kräutern, süße und milde Lakritzsticks mit Füllung, Chili-Lakritz oder ganz salzigen Lakritz, in allen nur denkbaren Varianten. Wer einmal etwas anderes, als Lakritz, probieren möchte, kann auch feinste Schokoladen und Pralinen, original englische Fudges oder Marzipan erhalten. Die Geschäftsphilosophie von Inhaberin Barbara Matthias ist eindeutig: „Bei mir gibt es nur Erstklassiges von guten, kleinen Manufakturen aus dem In- und Ausland. Ich berate und die Kunden dürfen probieren. Das ist ganz wichtig.“ Hier finden sich für jeden etwas, also nichts wie hin.
Black Delight
Black Delight – Wer auf einen neuen Nachtclub tippt, liegt falsch! Wir sprechen hier von dem Ort für Kaffee-Gourmets und Naschkatzen. Neben den verschiedensten Kaffeesorten, finden sich hier morgens ofenwarme Croissants, leckere Sandwiches und Imbisse (natürlich auch zum Mitnehmen). Ab Nachmittag füllt sich die Vitrine mit selbstgemachten Brownies, Keksen und Zuckerbäckerei. Man trifft hier Kaffee-Genießer, gerne auch Kaffee-Besserwisser, die den schwarzen Bohnensirup zelebrierend auf ihrer Zunge zergehen lassen. Besonders: Die hauseigene Rösterei importiert den Kaffee direkt aus den ausgewählten Plantagen. Nachhaltig, Bio – klar. Wissenswert: Wer noch nach einem Geschenk sucht, über Facebook gibt es so einige Veranstaltungen. Interesse an einer Barista-Schulung, Whisky Tasting oder Cupping (Kaffee-Verköstigungen in unterhaltsamer Atmosphäre)? Na dann auf nach Eimsbüttel.
Franzbrötchen Homemade
Testsieger des deutschen Instituts für Service-Qualität, bei dem klassische Bäckerei-Ketten geprüft wurden, war die Hanse-Bäckerei Junge. Wie ist der leckere Plunder eigentlich entstanden? Viele fachsimpeln über die Geschichte des leckeren Gebäcks. Am nächsten liegend ist, dass der Name etwas mit der Besetzung durch napoleonische Truppen, Anfang des 19. Jahrhunderts, zu tun hat. Fakt ist, die damaligen Bäcker haben angefangen langes Weißbrot zu backen und es „Franzbrot“ genannt. Das Franzbrötchen hingegen sieht aus, wie ein plattgerolltes Croissant, bestrichen mit Zimt, Zucker und Butter. Wann und wer es wirklich erfunden hat, ist bis heute ungeklärt. Hauptsache ist doch aber, es schmeckt. Echte Genießer bedauern, dass man weit und breit kein Franzbrötchen erhalten kann, sobald man Hamburgs Grenzen überschreitet. Deswegen hier für alle, die es schon vermissen oder es selbst einmal probieren möchten, ein Rezept:
Teig:
1 Würfel Hefe
200g lauwarme Milch
500g Mehl
75g Margarine
50g Zucker
1 Ei
6g Salz
Belag:
75g Margarine
125g Zucker, Zimt
Die Hefe in der warmen Milch auflösen und die Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Den Teig bei 40°C 30 Minuten ruhen lassen, zusammenstoßen und nochmals bei 40°C 20 Minuten gehen lassen. Dann den Teig 40 x 60 cm groß ausrollen, die weiche Margarine aufstreichen und mit Zimt-Zucker bestreuen. Den Teig aufrollen und in etwa zwei Zentimeter breite Scheiben schneiden. Mit einem Holzlöffelstiel von oben auf die schmale Kante pressen. Die Franzbrötchen noch mal 15 Minuten bei 40° C gehen lassen und dann bei 160 bis 180° C (je nach Backofenart) eine weitere Viertelstunde backen.