Eine bessere Uraufführung zum 30. Geburtstag hätten sich die Macher der Komödie Winterhuder Fährhaus gar nicht aussuchen können. „Komplexe Väter“ mit Hugo Egon Balder und Jochen Busse in den Hauptrollen begeisterte das Publikum von der ersten Sekunde an. Die Lachtränen flossen schließlich bis zum Schluss.
Humor und Lachen sind schließlich das Kerngeschäft der Komödie. Die entstand übrigens auf dem Gelände einer Alsterschenke und verdankt ihren Namen der Tatsache, dass hier früher tatsächlich Schiffe anlegten. Zwar wurde die allererste Aufführung in der Fährhaus-Komödie noch ein wenig mit Argwohn aufgenommen. Aber gleich die zweite, „Das Haus in Montevideo“ eroberte die Herzen der Hamburger im Sturm. Entgegen aller Vorurteile gehen diese nämlich nicht zum Lachen in den Keller.
Seitdem geben sich die Stars in der Komödie quasi die Klinke in die Hand: Nadja und Walter Tiller, Edith Hanke, Ilja Richter, Anita Kupsch oder Herbert Herrmann standen hier bereits auf den Brettern, die in diesem Fall beste Unterhaltung bedeuten.
Das Besondere an der Komödie Winterhuder Fährhaus ist aber nicht nur ihre Humor-Garantie. Die Macher kommen überdies völlig ohne öffentliche Gelder aus. Und manchmal leistet die Komödie sogar ein Stück Lebenshilfe, wie der NDR berichtet: Anita Kupsch spielte hier mal ihr Solo-Programm „Männer und andere Irrtümer“ und fand eines Tages einen Strauß roter Rosen und eine Karte in ihrer Garderobe. Darauf stand: „Liebe Anita Kupsch! Vor 14 Tagen war ich in Ihrer Vorstellung. Vor vier Tagen habe ich meinen Mann rausgeschmissen. Vielen Dank!“