Auf Entdeckertour Richtung Südheide

Hamburg ist zweifelsohne eine wunderbare Stadt. Aber manchmal möchte man auch mal raus – einfach etwas Anderes entdecken. Da bietet sich eine Tour in Richtung Süden, genauer gesagt, in die Südheide.

Der Startpunkt für unsere Tour ist die A 7 Richtung Hannover. Bereits auf dem ersten Teilstück gibt es ein paar Stops, die man mitnehmen sollte. Dazu gehört der Wildpark Lüneburger Heide, den Ihr über die Abfahrt Garlstorf. Dann sind es nur noch gut zwei Kilometer, bis ihr mehr als 1.200 verschiedene Tiere besuchen könnt. Für den perfekten Überblick lohnt sich auch der Abstecher zum Aussichtsturm Heidehimmel. Dort gibt es jetzt eine besondere Attraktion: den Glassteg über dem Tigergehege. Schwindelfrei sollte man dafür allerdings sein.

Raus aus den Pumps!

Weiter geht es auf der A7 bis zur Ausfahrt Egestorf, denn hier lockt der Barfußpark. Vor allem, wenn man im Berufsalltag ständig in Pumps oder Leder-Herrenschuhen herumlaufen muss, ist dieser Park eine echte Wohltat für die Füße – und auch für die Seele. Ob Yogawald oder Dschungelbrücke; hier kann man wieder mal so richtig Durchatmen und Natur tanken.

Von Egestorf aus nähern wir uns jetzt Soltau. Hier habt Ihr die Wahl zwischen den Ausfahrten Soltau-Ost und Soltau-Süd. Wer etwa zum Heidepark möchte, wählt die Ost-Ausfahrt, wer aber in die Südheide will, nimmt die südliche. Die wählen wir heute ebenfalls und biegen auf der Auffahrt oben nach rechts ab in Richtung Bergen.

Auch wenn es im Kontext zu einem Ausflug ein wenig merkwürdig klingen mag: Ein Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen ist heute wichtiger denn je. Die Zeitzeugen der Schreckensherrschaft im Nationalsozialismus werden leider immer weniger. Auf der anderen Seite nehmen rechtspopulistische Tendenzen europaweit zu. Daher gilt „Niemals vergessen“ jetzt erst recht. Das gilt auch für das Schicksal der Anne Frank, deren Tagebuch die Menschen bis heute berührt. Anne Frank und ihre Schwester Margot starben beide in Bergen-Belsen – nachdem sie das Frauenlager im KZ Auschwitz überlebt hatten. Ein Gedenkstein in Bergen-Belsen erinnert an die jungen Frauen.

Ein spannender Kontrast: Während eines Rundgangs durch die verschiedenen Lagerkomplexe kann man bisweilen den Geschützlärm des nahe gelegenen Truppenübungsplatzes hören. Heute jedoch dienen die Manöver, die dort durchgeführt werden, der Demokratie.

Einige Kilometer weiter findet Ihr, passend zum Thema, das Panzermuseum in Munster. Auf rund 10.000 Quadratmeter werden hier rund 150 Großgeräte, Panzer, Geschütze und Fahrzeuge von 1917 bis heute gezeigt. Dabei blickt das Museum auch kritisch auf die Geschichte der Panzer. So wurde etwa das Thema „Leiden, Töten, Sterben“ mit Gewaltfotos als deutlich sichtbares Querschnittsthema in die Ausstellung integriert.

Technik und dann Natur

Die Heideblüte lässt sich in dieser Gegend besonders schön rund um Müden und Hermannsburg erleben. So gilt die Fläche bei Misselhorn mitsamt dem Tiefental als eine der schönsten Heidelandschaften des Naturparks Südheide. Charakteristisch für diese vielfältige Landschaft sind die nährstoffarmen Sandböden, auf denen Birken- und Kiefernwälder gedeihen – und natürlich das Heidekraut: Die Gemeine Besenheide (Calluna vulgaris).

Auf einem Spaziergang durch die Misselhorner Heide begegnet man übrigens häufig einer Heidschnuckenherde. Die Tiere sorgen dafür, dass die Heide frei von Unkraut und gepflegt bleibt. Montags bis donnerstags um 17:00 Uhr könnt Ihr auch den Heidschnucken-Eintrieb in den Schafstall erleben. Vom Parkplatz Misselhorner Heide sind es nur ca. 200 m bis zum Stall. 

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