Alle Welt in Hamburg redet immer von der Elbe. Da kommt die schöne Alster glatt ein wenig zu kurz. Dabei gibt es auch über Binnen- und Außenalster viel zu erzählen. Dass beide Gewässer jetzt im Sommer besonders schön sind, kommt natürlich noch dazu.
Die Alster hat ihren Ursprung wenige Kilometer nördlich von Hamburg. Dort schlängelt sie sich als kleiner, unauffälliger Fluss langsam auf die Hansestadt zu. Graf Adolf III erkannte schon 1190 den Wert des Alsterflusses – und ließ in Hamburg einen Damm bauen, um das Wasser für eine Kornmühle zu stauen. Die Trennung in Binnen- und Außenalster erfolgte dann Jahrhunderte später. Im 17. Jahrhundert wurde der Teich durch die Wallanlagen in zwei Teile geteilt – seitdem gibt es Binnen- und Außenalster.
Einen wunderschönen ersten Blick auf die Alster hat man von der Lombardsbrücke, denn da hat man beide Teile im Blick. Während die Binnenalster sich um die prachtvollen Geschäfte und Hotels wie das Fairmont Vier Jahreszeiten zieht, ist die Außenalster das Hamburger Sportparadies. Übrigens: Die Binnenalster soll in den kommenden Jahren aufgehübscht werden. Zu den Vorschlägen gehört eine Erweiterung der Promenade am Ballindamm sowie ein Restaurant an der Lombardsbrücke.
Wer sich einen Überblick über beide Alsterteile verschaffen möchte, kann das wunderbar bei einem Spaziergang machen. Dauer: Rund zwei bis drei Stunden für 10 Kilometer Strecke. Das kann man aber auch bequemer haben: Von Ende März bis Ende Oktober nämlich sind die Alsterdampfer im Einsatz. Neun Haltestellen, darunter Jungefernstieg und Alsterpark, sorgen dafür, dass Hamburger und ihre Gäste schnell von A nach B kommen. Alternativ kann man mit den Alsterdampfern auch eine Rundfahrt machen – sollte man übrigens auch als Hamburger immer mal wieder tun.
Sportlich an der Außenalster
Neben den Alsterdampfern bevölkern vor allem Segelboote und Paddelbretter die Außenalster – hier geht es nämlich vor allem im Sommer sportlich zu. Nicht nur auf dem, sondern auch am Wasser: Die Route um die Außenalster gehört zu den Lieblingsstrecken vieler Jogger. Für sie gibt es Halbkilometersteine und eine fest installierte Zeitmessanlage, um den Trainingsstand zu kontrollieren. Wer seinen Sport lieber an ungestörten Ecken betreiben möchte, hat auch dazu in Hamburg Gelegenheiten: Auf dem Alsterwanderweg im Norden der Stadt herrscht Natur pur vor. Hier kann man sich beim Joggen, Spazierengehen oder Paddeln bestens vom Alltagsstress erholen.
Eins gehört übrigens zu Hamburg wie der Michel: die legendären Alsterschwäne. Bereits seit 430 Jahren werden die Höclerschwäne auf öffentliche Kosten gefüttert. Seit 1674 gibt es sogar einen Schwanenvater, der sich um das Wohlergehen der Tiere kümmert. Der Schwanenvater ist auch für die Umsiedlung der rund 120 Alsterschwäne ins Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich verantwortlich. Übrigens: Es ist in Hamburg nicht nur verboten, einen Schwan zu quälen oder zu verletzen – sondern auch, ihn zu beleidigen!