St.Georg: mittendrin

St. Georg – Hamburgs geografisches Zentrum. Widersprüchlich, vielschichtig, traditionell, modern. Voller Energie und hinter jeder Hausecke für eine Überraschung gut. Auf einer Fläche von 1,8 km² bildet dieser Stadtteil einen faszinierenden Mikrokosmos. Geballtes hanseatisches Konzentrat, das sich stetig neu erfindet und sich dennoch, oder gerade deswegen treu bleibt.  Zwischen Sechslingspforte und Hauptbahnhof erschließt sich St. Georg übersichtlich: Oben der Highway, der Steindamm. Orientalische Geschäfte und Menschen prägen die Straße, auch traditionsreiche Locations wie das Hansa Varieté oder das für englischsprachige Originalfassungen bekannte Savoy Kino sind hier zuhause. Unterhalb des Steindamms am Hansaplatz wird es beschaulicher. Hier lädt ein bunter Restaurant-Mix ein das urbane Leben mit beinahe mediterraner Leichtigkeit zu genießen.  Noch ein wenig weiter unten ist die Lebensader St. Georgs, die Lange Reihe. Am Abend sind stylische Kneipen und Bars Anlaufstationen der Nachtschwärmer, am Tage verführen die Geschäfte zum Bummeln. Eins ist schöner als das Andere, das Angebot ist vielfältig, kreativ und auch mal etwas schräg. Designer-Mode, Ethno-Mode, Wohn-Accessoires, Schmuck, Kunsthandwerk, Antikes, Spezialitäten, Ausgefallenes und so weiter, und so weiter – die Lange Reihe ist garantiert inspirierend und kann leicht zum Shopping-Marathon animieren. Damit das nicht in Stress ausartet gibt es zum Glück genügend Restaurants und Cafés zu pausieren. So lässt sich die einzigartige Atmosphäre der Langen Reihe entspannt aufsaugen und genießen. 
Noch ein Stück tiefer, die letzte Etage, St. Georgs bel étage: An der Alster heißt die Straße, wo standesgemäß das weltbekannte Hotel Atlantic residiert und, der Straßenname verrät es, hier verspricht das Ufer der Außenalster Kurzurlaub mitten in der Stadt. Spazieren gehen, Boot fahren, Eis essen, den herrlichen Blick genießen, Alsterdampfer fahren, grillen, chillen, Enten füttern – hanseatische Lebensart de Luxe. 

St. Georg hat noch sehr viel mehr zu bieten. Große Kunst und Kultur im Museum für Kunst und Gewerbe und in der Kunsthalle zum Beispiel. Architektonische Highlights aus der Gründerzeit, sogar noch alte Fachwerkbauten wollen entdeckt werden. Ohnsorg Theater und Deutsches Schauspielhaus locken mit ihrer Bühnenkunst – eigentlich lässt sich in jeder kleinen Nebenstraße etwas Bemerkenswertes entdecken und nicht zu vergessen, die Menschen, die hier leben und arbeiten, die natürlich einen wesentlichen Anteil am Charme des Viertels haben. St. Georg in seiner Widersprüchlichkeit und Vielfalt zu erfahren braucht seine Zeit, aber wer erst mal mittendrin ist wird dieses Viertel garantiert in sein Herz schließen.
Text/Fotos Cord Schumann

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