Vor gut 25 Jahren, am 12. September 1990, wurde das Biosphärenreservat Schaalsee gemeinsam mit weiteren Schutzgebieten Ostdeutschlands – damals noch als Naturpark und um etwa die Hälfte kleiner – auf der letzten Sitzung des DDR-Ministerrates im Rahmen des Nationalparkprogramms unter Schutz gestellt. Aufgrund seiner Lage direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die eine intensive Nutzung nicht zuließ, entwickelten sich in vierzig Jahren deutscher Teilung land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen teilweise zurück in „Urwälder“, in denen der natürliche Prozess des Werdens und Vergehens jetzt einer einzigartigen Artenvielfalt Lebensräume bietet.
Der am Rande der Metropolregion Hamburg gelegene 72 m tiefe und 24 qkm große Schaalsee mit seinen Inseln, Halbinseln, Buchten und weiten Schilfbereichen ist das Herz des heutigen 31.000 ha großen UNESCO-Biosphärenreservates, das so bunt und abwechslungsreich ist wie der See selbst. Ausgeschilderte Wander- und Radwege führen durch ein grünes Mosaik aus Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen, vorbei an satten Weiden und wogenden Feldern. Dank zurückhaltender Bewirtschaftung ist die Region reich an seltenen Tieren und Pflanzen.In einigen ungenutzten Kernbereichen darf heute wieder eine ursprüngliche Wildnis entstehen. Diese Gebiete (im Biosphärenreservat etwa 6 Prozent der Fläche) in ihrer Einmaligkeit zu erhalten, ist ebenso Anliegen des Biosphärenreservates wie die naturverträgliche Regionalentwicklung auf dem größten Teil der Kulturlandschaft. Die Einzigartigkeit der Region mit ihrer kostbaren Natur findet internationale Anerkennung in der Ausweisung als europäisches Vogelschutzgebiet und als internationales Biosphärenreservat der UNESCO.
Hier gibt es jede Menge zu entdecken. Zum Kennenlernen empfiehlt sich der frisch erschienene Bildband „UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee – eine Bilderreise“. Auf 204 Seiten wird dem Leser mit brillanten, Aufsehen erregenden Fotos und spannenden Geschichten eine Region vorgestellt, die auf Grund ihrer ehemaligen Grenzlage vielen noch unbekannt sein dürfte.
Gleich die ersten Seiten bieten dem Betrachter Motive großen Zaubers: Zarrentiner Bootshäuser im blauen Morgenrock des Frühnebels, der Röggeliner See als feines Luft- und Duftportrait, die Borsten und Borken des Borgmoores bei Dechow.
Neben historischen Details über diese ungewöhnliche Region Westmecklenburgs und Wissen über das internationale Schutzgebiet liefert das Buch fundierte Bio-Portraits von Hase, Seeadler, Nandu und Co., von Sumpfherzblatt und Wollgras. Der Bildband erzählt spannende und authentische Geschichten über Alteingesessene und Zugezogene, über Künstlerinnen und Künstler, die sich von der Natur der Schaalseelandschaft inspirieren lassen. Er macht Appetit auf die kulinarischen Produkte der Region, auf Schaalseemaräne oder einen speziellen Ziegenkäse und verrät Rezepte, zum Beispiel für den Löwenzahnlikör. Wer sich mit dem Buch auf Bilderreise begibt , wird die Landschaft und ihre Bewohner unverstellt und kraftvoll erleben.
UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee
Eine Bilderreise
Leinengebundene Ausgabe / 1. Auflage 2016
ISBN-10: 3000511962
ISBN-13: 978-3000511967
Euro 34,90
Das Buch gibt es im Buchhandel oder unter: http://www.biosphaere-schaalsee.de/shop/