Kolumne von Maximilian Buddenbohm – Auf dem Michel

Ich habe Sohn II gefragt, was für einen Ausflug er spannend finden würde. Er hat ohne zu zögern etliche Vorschläge aufgezählt, für seine Verhältnisse war er sogar ganz ungewöhnlich kooperativ und für einen Vierjährigen auch verblüffend kenntnisreich. Dummerweise bezogen sich aber seine sämtlichen Vorschläge auf Eisdielen, Kioske mit Eisverkauf und Supermärkte mit Eis in den Tiefkühltheken. Das klang alles nicht so, als könnte daraus Stoff für eine Kolumne werden, in der es um Hamburger Attraktionen gehen soll. Also habe ich selbst angefangen, mögliche Ziele aufzuzählen, die an dieser Stelle bisher nicht vorkamen. Museen, Wildparks vor Hamburg, Spielplätze, Bauernhöfe am Stadtrand, Tretbootverleihstationen, Schwimmbäder. Der Sohn hörte interessiert zu und fragte, wo es denn da Eis gäbe. So ein langer Sommer hinterlässt eben doch Spuren in den Seelen der Kinder.

Kolumne von Maximilian Buddenbohm – 

Sankt Pauli gegen Deutschland. Oder so.



Es gibt viele Themen, die mich nicht interessieren, etwa Makramee oder Sudokus. Es gibt auch Themen, die mich noch weniger interessieren, etwa Goldfischzucht oder Briefmarken. Und es gibt, noch etwas darunter, Fußball. In der Regel überträgt man als Vater seine Neigungen mehr oder weniger erfolgreich auf die Kinder, wenn man sich selbst zum Beispiel für Musik begeistert, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass die Kinder sich auch irgendwann dafür erwärmen können. Wenn man sich aber nicht für Basketball interessiert, dann wird Basketball den Kindern ziemlich sicher auch nicht spannend erscheinen, so weit, so einfach. Bei Fußball ist das aber leider ganz anders, denn kleine Jungs interessieren sich geradezu zwingend für Fußball, auch wenn der Vater noch so ein durchtrainierter Ignorant ist. Fußball, das ahnt das Kind schon früh, ist ein Männermythos, eine wahnsinnig wichtige Sache, ein geheimnisvolles, geradezu magisches Phänomen, ein Mitmachding für Große, ein Mitmachding für Jungs. Mit Fußball gehört man dazu, mit Fußball ist man normal. Fußball muss einfach. Deswegen geht man als Vater mit seinem Sohn irgendwann ins Stadion. Klare Sache. In diesem Fall ans Millerntor. 



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