Man kann sich zu Hause gemütlich ins Sofa kuscheln und einer spannenden Geschichte auf CD zuhören – oder man macht sich auf den Weg und hört mit anderen gemeinsam. Fünf Hör- und Seh-Tipps im Februar:
15 Autoren und Autorinnen, 3 Bands, 2 Clubs, 3 Bühnen, 1 Nacht:
HAM.LIT – die lange Nacht der jungen Literatur und Musik ist am 4. Februar ab 19 Uhr zu Gast im Medienbunker an der Feldstraße. Gefeierte Autorinnen sind ebenso zu Gast wie einige spannende Neuentdeckungen Sie schreiben kurze und lange Geschichten, Gedichte, Theaterstücke oder Comics, sie schreiben vom Verschwinden und Wiederfinden, von der Liebe, der Welt und den Leuten. Literatur inszeniert als Club-Festival – das funktioniert hier bestens. (Karten 17 Euro, erm. 13 Euro plus VVK-Gebühren unter http://www.eventbrite.de) © Julia Löwe
Eine Woche später, am 12. und 14. Februar, bringt Nicole Jäger nicht nur ihr Buch „Die Fettlöserin – Eine Anatomie des Abnehmens“ als kabarettistische Lesung, sondern auch 170 Kilo auf die Bühne des Goldbekhauses. Was nur noch die Hälfte der 340 Kilo ist, die sie mal gewogen hat. Unter dem Titel „Ich darf das, ich bin selber dick“ wirft Jäger – die inzwischen als Abnehmcoach arbeitet – einen ebenso schonungslosen wie komischen Blick auf die Geschichte ihrer Gewichtsabnahme und Diätmythen. Gnadenlos arbeitet sich die 33-Jährige an den Problemen ab, die Übergewicht mit sich bringt und zieht dabei die Diätindustrie ebenso durch den Kakao wie sich selbst. (jeweils 20 Uhr, Karten AK 17,50 Euro, VVK 15 Euro) © Literaturhaus
Am 9. Februar lädt das Literaturhaus am Schwanenwik zum dritten Hamburger Literaturquiz. Wie heißt der „Mann ohne Eigenschaften“ mit Vornamen? Wer lehnte den Literaturnobelpreis ab? Wie heißen die neun Gefährten in „Der Herr der Ringe“? Wer wurde auf den Champs-Elysees von einem Ast erschlagen? Und wer erstickte am Verschluss seiner Augentropfen? Wie heißen die Krimis von Jussi Adler-Olsen in korrekter Reihenfolge? Knifflige Fragen und erhellenden Lösungen, hochkochende Emotionen und zehn Rateteams sorgen für einen höchst vergnüglichen Abend. (19.30 Uhr, Karten 10, erm. 6 Euro) © David Maupilé
Wohl weniger vergnüglich wird es bei der Premierenlesung am 26. Februar um 19.30 Uhr im Speicherstadtmuseum am Sandtorkai zugehen. Renate Ahrens stellt ihren neuen Roman „Das gerettete Kind“ vor, in dem es um das Schicksal einer Jüdin geht, die als einziges Mitglied ihrer Familie den Holocaust überlebte, weil sie Ende der 1930er Jahre mit einem Kindertransport aus Deutschland nach Großbritannien gelangte. Ahrens erzählt in einer wunderbar reduzierten Sprache von der Erkenntnis, dass Schicksalsschläge über Jahrzehnte und Generationen hinweg Zeit brauchen, um zu heilen. (Karten 10, erm. 8,50 Euro, Reservierung empfohlen) © Bar Mathilde
Was bekommt man, wenn man einen DJ, eine Tätowiererin, einen Türsteher und den Sänger einer Rockband auf eine Bühne packt, um Geschichten vorzulesen? Viel Rock ‚n‘ Roll, viele Geschichten aus der bösen Welt mit Sex, Drugs und Musik…? Natürlich nicht. Zumindestens nicht nur. Auch Kiezmenschen leben ein mehr oder weniger normales Leben, essen Müsli und trinken auch mal Kakao. Aber natürlich sind ihre Geschichten durchdrungen von einer Welt, die wir vielleicht nur von halb geflüsterten Erzählungen kennen… Am 11. Februar wird um 20.15 Uhr in der Mathilde Bar in Ottensen ein Blick hinter die Kulissen geworfen – unterhaltsam und trotzdem mit Tiefgang. (Karten 7 Euro direkt in der Bar)