Was sieht man hier? Flaches Land, soweit das Auge reicht. Viel flacher kann es gar nicht sein. Da lässt sich kommender Besuch schon viele Stunden vor Eintreffen sichten. Hier, dicht an der deutsch-dänischen Grenze, gut zweieinhalb/drei Stunden mit dem Auto entfernt, findet man eine Kulturlandschaft. Wieso? An Klanxbüll, Aventoft vorbei und gut zwanzig Kilometer nördlich von Niebüll, findet man einen Schatz. Auf der Warft Seebüll, hat sich einer der bekanntesten Maler des Expressionismus niedergelassen, Emil Nolde. Hier, wo Kühe eine willkommene Attraktion sind und die Marschlandschaft zum Verweilen einlädt.
Nolde Stiftung
Emil Nolde ein Expressionist, dessen Gemälde besonders hervorstechen sind durch die kräftigen Farben und harten Konturen. Geprägt durch die politischen Entwicklungen findet er nach dem erteilten Malverbot (1941) Zuflucht in seinem Haus in Seebüll. In vielen seiner Gemälde findet sich sie die Umgebung. Man könnte denken, er verstehe sich als eins mit der Natur. Die vielen Blumen, wie Dahlien, Tulpen, Callas oder Narzissen sind in seinen Werken zu sehen und auch das flache Land, das Meer und der weite Himmel spielen dabei eine wichtige Rolle.
Heute ist das ehemalige Wohnhaus zugänglich für die Öffentlichkeit. Nach dem Tod Noldes, eröffnete die Nolde Stiftung Seebüll, das heutige Kunstmuseum.
Der Museum-Komplex besteht aus mehreren Gebäuden. Neben dem historischen Haus der Noldes findet sich so noch ein moderner Neubau, das Haus der Stiftung. Hier liegt der Fokus auf der Biografie des Malers. Auch eine Vielzahl von Workshops finden, in dem offen und hell gestalteten Gebäude, statt. Dazwischen erstreckt sich ein großzügiger und bunter Garten. Wer im Zeitraum von April bis Oktober kommt, darf das schöne Grün und Blütenmeer bewundern. Ein Ort, um sich wahrhaftig inspirieren zu lassen, so wie es Nolde hier auch tat. Verstecken spielen? Großartig, einen besseren Ort gibt es wohl kaum. Der Bauerngarten, hat so einiges für den Hobby-Botaniker zu bieten. Zwischen Chrysanthemen und Löwenmäulchen, der Orchidee des Nordens, fühlt sich jeder wohl.
Im historischen Haus finden sich Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken des Malers. Aufgeteilt in verschiedene Bereiche, gibt es unter anderem religiöse Bilder des Malers z bestaunen. Der Saal im ersten Stock, zeigt zu dem eine jährliche wechselnde Ausstellung. Besonders beeindruckend ist jedoch, das Flair und dieses Gefühl von Empathie. Besucher könnten meinen, der Künstler sei nur kurz auf einen Kaffee weg. In den Wohnräumen steht noch das Interieur des Pärchens. Neben bunten Wänden, eigenen Entwürfen und selbst gewebten Stücken der Frau, kommt hier das Gefühl auf, dem Künstler besonders nahe zu sein. Ein Ort an dem man sich erholen kann. Wer hier zu Besuch ist, begibt sich auf eine äußerst spannende und authentische Reise in die Vergangenheit.
Den Besuch noch etwas auszuweiten lohnt sich, neben der Nolde Stiftung und dem dazugehörigen Museum gibt es noch viele weitere erwähnenswerte Dinge zu entdecken.
Hülltoft TiefDer Sprung ins kalte Wasser
Wer noch ein wenig mehr von der Faszination Natur an der Grenze zu Dänemark erleben möchte, sollte eine der vielen Wanderwege probieren. Kleiner Tipp: wer sein Auto am Seebüllhof geparkt hat kann hier zum Hülltoft Tief laufen. An dem kleinen See findet sich eine öffentliche Badestelle, hier gibt’s genau die richtige Abkühlung an heißen Sommertagen und dazu eine verdiente Portion Entspannung.
Aventoff
Willkommen im Urlaub
Ein kleiner Abstecher nach Aventoft lohnt sich, in der kleinen Gemeinde in Nordfriesland findet sich Idylle pur, die Niedlichkeit ist hier wohl kaum zu übertreffen. So wie alle eifrigen Internetsurfer auf der Gemeindewebsite mit einem Du begrüßt werden ist es auch in echt. Das Flair hier? Heimlich und gemütlich. Die Reetdachhäuser verbreiten das Gefühl von Urlaub und die Kirche ist auch ein besonderer Augenfang.
Willkommen auf der GrenzrouteEine Menge zu entdecken- im Doppelpack
Rad eingepackt und los geht’s! Keine Steigung, flache Landschaft, schöne Natur und Ruhe locken hier besonders. Wenn man nicht hier besonders gut den Drahtesel reiten kann, wo dann? Zwei Meere, zwei Länder und zwei Währungen. Wer möchte, kann hier vom Westen zum Osten fahren. Die Grenzroute ist 130 Kilometer lang und bietet genug, um mit Zeit die Umgebung und Dänemark zu genießen.
Rudbøl
Ein kleiner Abstecher nach nebenan
Für die, die nur eine kleine Runde machen wollen lohnt sich ein Abstecher nach Rudbøl.
Am westlichen Grenzübergang (bei Rosenkranz) kann man hier mit einem Bein in Deutschland und dem anderen schon in Dänemark stehen.
UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Ab in den Westen
Wer noch weiter in den Westen geht findet hier ein Highlight, besonders für jedes Norddeutsche Pflanzengewächs. Willkommen am größten Wattenmeer der Welt, der Nordsee. So manch einer hat hier den ein oder anderen Tag seiner Kindheit verbringen dürfen um auf Wattwanderung zu gehen. ACHTUNG: natürlich bitte nicht alleine! Aber für alle die, die es noch nicht erlebt haben, ein absolutes Muss! Wenn bei Ebbe, sich die Wellenbewegungen im Boden abzeichnen und unendlich lang erscheinen geht einem einfach das Herz auf.
Wer die Runde dann doch wieder schließen möchte und mit der Erholung noch nicht am Ende ist, macht einem Abstecher in das verlängerte Wohnzimmer – Sylt. Von Niebüll oder auch Klanxbüll super einfach mit dem Zug zu erreichen. Und hört man schon das Rauschen in den Ohren? Oder kribbelt es schon in den Fingern? Dann nichts wie los, auf geht’s in die Kulturlandschaft! Für den längeren Aufenthalt findet sich unten noch die richtige Bleibe. Aufgepasst, die umliegende Landschaft Nordfrieslands lädt ein.
Die passende Bleibe
Wer noch eine Unterkunft für die Nacht sucht, findet hier bestimmt das passende Angebot.
Gästehaus SeebüllÜbernachten auf der Warft
Nolde selbst kaufte den reetgedeckten Dreikanthof „Seebüll Hof“, heute ist er Übernachtungsmöglichkeit für Besucher und Entdeckungslustige. Der historische Hof ist das ideale Gästehaus. Alles was das Herz begehrt, Komfort wird hier groß geschrieben. Schlicht gehalten und mit Drucken von Emil Nolde begleitet lässt die Unterkunft, Kunstbegeisterte und nach Entspannung dürstende Herzen höher schlagen. Das Café Seebüll ist von hier nur wenige Schritte entfernt und Lage angemessen um Nordfriesland und das nahe Dänemark weiter zu entdecken.
Buchungszeitraum
Vom 1. April bis 31. Oktober können Sie auf dem „Seebüll Hof“ übernachten
Anfragen und Buchungen richten Sie bitte an:
Café Seebüll, 25927 Neukirchen
Telefon +49 (0) 4664-98 39 30
cafe@nolde-stiftung.de Hotel Klanxbüller Stuben
Gute Lage mit Gemütlichkeit
Willkommen in Neukirchen. Zimmer die im Landhausstil gehalten sind, ein reichhaltiges Frühstück und Restaurant mit vielfältigem Angebot. Noch dazu einen guten Ausgangspunkt. Klingt nicht nur vielversprechend und gut sondern ist es auch. Die Lage lädt ein die Umgebung zu entdecken. Sylt ist von hier in wenig Zeit zu erreichen und auch der Sprung nach Dänemark ist kurz.
Landgasthof Fegetasch
Nordfriesische Küche und Flair
Auch in Neukirchen, befindet sich der Landgasthof Fegetasch. Die Großzügig geschnittenen Zimmer, ein netter Biergarten und ein Restaurant mit Kamin und Bar laden zum nächtigen ein. Die traditionellen nordfriesischen Gerichte, tragen zum besonderen Flair bei. Nach einem großen Frühstücksbüffet lassen sich die Wander- und Radwege besonders gut erkunden. Wer gerne nach Föhr möchte, kann die Fähre innerhalb kürzester Zeit erreichen und auch ein Besuch über die Grenze lohnt sich.