Also sprach Zarathustra – Die digitale Eröffnung der Ausstellung „Metaphysische Malerei” der Hamburger Kunsthalle passt in das aktuelle Zeitgeschehen. Die seit drei Jahren von Kuratorin Annabelle Görgen Lammers und ihrem Team geplante Ausstellung von Bildern Giorgio de Chiricos, ist eine Punktlandung im Hubertus Wald Forum in der Kunsthalle. Die räumliche Gestaltung der Piazza in Anlehnung an die Bilder des Künstlers können wir digital nur erahnen.Die Leidenschaft der Kuratorin für die Werke und die Themen des Künstlers konnten wir im Stream gut wahrnehmen. Die Aufbereitung und die Kontextualisierung zu wie gerade bei einem der Hauptbilder der Ausstellung „Das Gehirn des Kindes (der Wiedergänger)” gut nachvollziehen. Die antiquarische gelbe französische Ausgabe des Philosophen Nietsches steht in unmittelbarer Nähe zum Bild.Der Stream macht Lust die bildgewaltigen Darstellung von leeren Plätzen, leeren Gebäuden, leeren Säulengängen, ein Zug nach Nirgendwo berührt einen im Stream und wird in der Nachbetrachtung vor Ort mit Sicherheit noch anderes reflektieren. Aktuell können wir uns auf die Angebote der APP und die beschriebenen Führungen dort freuen. Die Konzentration der Schau auf die wesentlichen Schaffensperiode macht Sinn, mit den 35 Bildern bekommen wir eine konzentrierte DNA des metaphysischen Malers zu Gesicht. Die wesentliche Schaffensperiode zwischen 1909-1919 wird hier gezeigt. Eine Giorgio-de-Chirico-Ausstellung ist selten, da sich die wirklich wichtigen Bilder in Privatbesitz befinden, aber auch die Leihgaben der Tate, „Die Unsicherheit des Dichters” , der New Yorker MoMa, „Der Lohn des Wahrsagers” sind aufwendig organisiert. Der charmanten Kurautorin wie die organisierte Zusammenarbeit der Partner und Sponsoren ist es zu verdanken, dass wir in Hamburg diese Schau digital wie auch mit Sicherheit auch noch live zu sehen bekommen. Der Aufwand für dies bemerkenswerte Ausstellung schreit förmlich wie die Bildaussagen des Künstlers nach einer Begutachtung vor Ort. In den Bildern finden wir Hinweise auf die Fragen der Zeit, die sich einfach auch nicht erklären lassen, ein klein wenig fragend lässt uns der Künstler im metaphysischen Raum stehen. Berühren werden uns die Bilder auf jeden Fall, genau wie diese Bilder die Surrealisten der Zeit berührt haben nicht nur Bildgestalter wie Salvador Dalí, René Magritte sondern auch André Breton und andere Künstler.Der gezeigte Künstler überlebte die spanische Grippe ebenso wie wir das Warten auf die Freischaltung der Führungen in App und vor Ort abwarten können.Eröffnet ist die Ausstellung nun, am 5 Februar werden wir den Ausstellungsfilm zu Gesicht bekommen. Sich ein eigenen Bild zu machen, darauf hoffen wir nach dem Lockdown alle.