Hopfen & Malz gewonnen: in Lüneburg

Gärbottich, Sudpfanne, Malzmühle: Klingelt bei diesen Begriffen etwas bei Euch? Falls nicht, können wir Euch einen Besuch im Brauereimuseum Lüneburg dringend ans Herz legen. Falls doch, solltet Ihr in jedem Fall ebenfalls in diesem spannenden Museum einkehren. Immerhin sind wir Deutschen nach wie vor ein Land der Biertrinker – und Bier hat in der Hansestadt Lüneburg eine lange Tradition.

Rückblick in die Lüneburger Bier-Vergangenheit

Die meisten Leute, die die wunderschöne Stadt Lüneburg an der Ilmenau schon einmal besucht haben, verbinden den Namen mit Salz. Es ist auch durchaus richtig, dass Lüneburg eine alte Salzstadt ist – aber eben auch nur die halbe Wahrheit: Eigentlich heißt Lüneburg nämlich „die Stadt von Salz und Malz“.

Zu Zeiten der Hanse verfügte Lüneburg über sagenhafte 80 Brauereien und die Heiligengeiststraße war das Zentrum. Dazu muss man wissen: Im Mittelalter war Bier das Volksgetränk Nummer eins, sogar Kinder tranken es. Allerdings ist dieses Bier nicht mit dem zu vergleichen, was wir heute genießen. Das Mittelalterbier hatte deutlich weniger Alkohol, weil es nur sehr kurz vergoren werden konnte.

In Lüneburg erwarb der Brauer Thomas Lampe 1485 das Gebäude in der Heiligengeiststraße 41 und etablierte dort eine Brauerei. Diese wurde später zwar verkauft, die Lüneburger Kronen-Brauerei von 1485 blieb jedoch bis zum Sommer 2001 bestehen. Heute erinnert das Brauhaus Krone an die Brauer-Vergangenheit des Unternehmens.

Bier-selige Historie

Im ehemaligen Sudhaus der Krone befindet sich heute das Lüneburger Brauereimuseum, das den Weg vom Halm ins Glas erklärt. Dort sind auch Gerätschaften wie die bereits erwähnte Sudpfanne, die Malzmühle oder das Gärfass zu bewundern. Jede Wette: Wer einmal den Rundgang durchs Museum gemacht hat, wird sein nächstes Bier umso mehr genießen. Nicht nur die lange Tradition des Brauens ist nämlich faszinierend, sondern auch der lange Prozess, bis das schäumende Helle vor einem steht.

Auf dem Gelände der ehemaligen Kronen-Brauerei ist aber noch ein anderes Museum zu Hause: das Ostpreußische Landesmuseum nämlich. Dass sich dieses Museum in Lüneburg befindet, hat viele gute Gründe: Mit dem Ende des 2. Weltkriegs starb auch die etwa 700 Jahre alte, deutsch geprägte Geschichte Ostpreußens. Viele der Menschen, die damals fliehen mussten, strandeten in Lüneburg und Umgebung. Sie gründeten hier bereits 1958 ein ostpreußisches Jagdmuseum, dessen Sammlung später den Kern des modernen Landesmuseums bilden sollte.

Brauereimuseum und Landesmuseum: Heiligengeiststraße 38
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr

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