Zugegeben: Der November ist nicht unbedingt der charmanteste Monat des Jahres. Regen, bisweilen Herbststurm und allgemeines Schmuddelwetter bestimmen den Alltag. Auch dann übrigens, wenn plötzlich mal ein Tag mit 20 Grad dabei ist. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass der November der unbeliebteste Monat ist. Das hat unlängst eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid erwiesen.
Aber es ist wie immer im Leben: Es kommt auf den Blickwinkel an. Denn wenn man genau hinschaut, hat der November einiges zu bieten. Dazu gehört unter anderem der Anblick der Elbe, wenn sie mal wieder rund um den Fischmarkt über die Ufer tritt. Dazu gehört aber auch der Nebel, der Hamburg einen Hauch von London schenkt.
Wissen to go: der Nebel
Ein bisschen Wissen to go: Das Wort Nebel hat sowohl lateinische als auch griechische Wurzeln und bedeutet nichts anderes als „Wolke“. Diese entsteht, wenn mit Wasserdampf gesättigte Luft abkühlt. Dann kommt es zur sogenannten Kondensation. Die in der Luft vorhandene Feuchtigkeit schließt sich zu immer größeren Tröpfchen zusammen, bis sie sichtbar wird. Darum entwickelt sich Nebel oft am Abend oder in der Nacht, wenn sich warme und feuchte, bodennahe Luft abkühlt. Nebel tritt deshalb auch besonders im Herbst auf, weil die Luft nach und nach immer kühler wird und die aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdboden dann Nebel bildet.
Vor allem aber sorgt Nebel für eine einzigartige Stimmung: Wie ein zartes Gespinst legt er sich über Alster und Elbe. Ein Spaziergang im November am Hafen ist genau deshalb ein unvergleichliches Ereignis. Wenn man von den Booten nur die Silhouette erkennen kann und selbst die Cap San Diego oder die Rickmer Rickmers nur als gigantische Schemen zu erkennen sind, hat man plötzlich Lust auf Piratengeschichten rund um Klaus Störtebeker.
Wer ganz tief in diese besondere Atmosphäre eintauchen möchte, sollte unbedingt eine Hafenrundfahrt mit einer der Barkassen der Maritime Circle Line oder Barkassen Meyer unternehmen – so eine Tour hat im Nebel etwas eindeutig Nostalgisches. Warme Klamotten sind für eine solche Tour allerdings Pflicht.
Auch rund um die Alster entfaltet der Novembernebel jetzt seinen Charme: Er sorgt nämlich dafür, dass nicht nur die Lichter, sondern auch alle Geräusche seltsam gedämpft klingen. Eine schöne Abwechslung in einer turbulenten Metropole wie Hamburg.