Freundeskreise von Museen – Offensive Nachwuchsarbeit

Es fehlt an jungen Menschen, überall. Die Motorradclubs, die Hausärzte, der Mittelstand alle klagen über rückläufiges Interesse und sinkende Mitgliederzahlen. Umso erstaunlicher, dass man derartige Meldungen aus Freundeskreisen und Fördervereinen von Museen nur selten hört. Im Gegenteil, die meisten Vereine freuen sich seit Jahren über ein Ansteigen der Mitgliederzahlen. Dass dabei bundesweit in den Freundeskreisen die Ü-60 Klientel meist unter sich blieb, schien bis zur Jahrtausendwende niemanden zu stören. Erst als kaum Jüngere nachkamen, entstand das Bedürfnis, die bisher bestehende Angebotslücke zwischen der Arbeit mit Kindern und dem Programmangebot für die klassische Klientel zu schließen. In Hamburg, Köln und anderen Städten entstanden Angebote und Programme speziell für Studenten und junge Berufstätige, die tatsächlich auch erfolgreich warben.
In Hamburg sind die Freunde der Kunsthalle e.V. mit 18.000 Mitgliedern einer der größten Fördervereine im deutschsprachigen Raum. Um gezielt jüngere Mitglieder unter 35 Jahren anzusprechen wurden 2001 die „Jungen Freunde“, die mittlerweile etwa 900 Mitglieder haben, initiiert und die „Freunde Advanced”. Denn: Wer als junger Mensch lernt, dass das großartige Angebot, das die Kunstmuseen bereithalten nicht umsonst zu haben ist, wird eher bereit sein dieses auch finanziell zu unterstützen.

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