Feste feiern – Faschingssausen

 Wenn Frauen als Pipi Langstrumpf und Männer verkleidet als Darth Vader in den Bahnen der Stadt anzutreffen sind, weiß auch die gänzlich uninteressierte Mehrheit der Hamburger, dass die fünfte Jahreszeit angebrochen ist und einige Unentwegte auf den Weg zu einer der handvoll Faschingpartys der Stadt. Klar, die ganz Hartgesottenen unter den norddeutschen Karneval-Anhängern sitzen längst im Zug gen Köln oder Düsseldorf, um es dort standesgemäß krachen zu lassen. Aber auch hier hat der Karneval oder Fasching, wie man auf Hochdeutsch so schön zu sagen pflegt, längst einen festen Platz im Festkalender.
Sogar einen eigenen Karnevalsclub haben die Hamburger seit 2001 aufzuweisen: den Carnevalsclub Süderelbe e.V. Die Gruppe hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Kölner bzw. den rheinischen Karneval als Brauch und Veranstaltung in Hamburg und Umgebung zu etablieren und damit den zugezogenen Rheinländern und Liebhabern des kölschen Karnevals eine Plattform zu bieten. Dem Verein selbst mangelt es zwar an Nachwuchs, auch die Wahl eines eigenes Prinzenpaares wurde vor einigen Jahren mangels Interesse wieder eingestellt, aber kostümiert feiern kann man trotz eines bekannten fehlenden Karnevalsausrufes auch hier.
Was machen die Pfeffersäcke in der fünften Jahreszeit? Wo feiert man in Hamburg?
Unter dem Motto „Mer stelle alles op der Kopp“ organisiert der Carnevalclub Süderelbe seinen 16. Kneipenkarneval im Hühnerposten. Gaffel Kölsch vom Fass, wilde Kostüme und DJ-Tom mit echten kölschen Hits von den üblichen Verdächtigen Höhner oder Bläck Fööss („Viva Colonia“): Karneval im Hühnerposten kommt wohl an das rheinische Original am nächsten ran und ist daher für echte Karnevalisten ein Muss. Bereits am 4. Februar findet die Weiberfastnacht statt (VVK 13 Euro zzgl. Gebühren, ab 18 Uhr), am 8. Februar folgt eine große Rosenmontagsparty (VVK 10 Euro zzgl. Gebühren, ab 18 Uhr). Karten für die Veranstaltungen gibt es vor Ort und bei Fahnen-Fleck am Neuen Wall.

Eine der größten und bekanntesten Verkleidungspartys im Norden ist LiLaBe, die nun schon seit mehr als 30 Jahren im Gebäude der HAW in Hamburg-Bergedorf steigt. Sie genießt unter Karnevalsgängern einen hervorragenden Ruf, denn sie gilt als schärfste und wildeste Kostümparty Hamburgs. Am 19. und 20. Februar (jeweils VVK 27,50 Euro, beide Tage VVK 44 Euro zzgl. Gebühren) wird es wieder ein volles Programm auf 6.000 Quadratmetern Funfloor, sechs Dancefloors und in einem großen Biergarten mit über 20 Tresen und Bars geboten. Bei Oldies, Schlagerparade, Top 40, House oder R&B ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Natürlich darf auch die berühmt-berüchtigte Fummelwiese nicht fehlen, für die noch gut erhaltene Matratzen, Sofas oder Sessel benötigt werden. Wer etwas spendet erhält eine Freikarte.

Weitere Partys:
Parlament
, 6. Februar ab 20 Uhr, Rathausmarkt 1, Eintritt 15 Euro, Abendkasse 18 Euro, http://www.parlament-hamburg.de
Medienbunker Heiligengeistfeld, Feldstraße 66, 5. Stock, Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, http://www.terracehill.de

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